Beim #Autor_innensonntag von Justine Pust geht es diesmal um die Frage: glückliches oder trauriges Ende. Da muss ich nicht lange überlegen, ich gehöre eindeutig zur ersten Fraktion. Ich möchte, dass meine Held_innen ihre Aufgaben lösen und ihre Welt im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas besser machen.

Um dahin zu kommen, werden sie sehr wahrscheinlich gegen Schurk_innen kämpfen und diese besiegen. Die müssen dabei aber keines grausamen Todes sterben oder auf der Galeere enden. Entweder finden sie gleich einen sinnvollen Platz in der „etwas besseren“ Welt, oder sie können untertauchen und noch eine Weile danach suchen. Nur ihre Macht sind sie am Ende des Abenteuers los.

Notfalls darf am Schluss sogar geheiratet werden.

* * *

Auf etwas Ähnliches wird es wohl auch in meinem NaNoWriMo-Roman hinauslaufen. Das Ende für die Bösewichte ist bereits geplant und vorbereitet, jetzt muss ich nur noch darauf zu schreiben. Und für meine beiden Hauptfiguren wird es Zeit, zu ihrer Quest aufzubrechen.

NaNoWriMo Schnipsel

„Bitte sehr.“ Mr. Durie sah sie erwartungsvoll an.
Sie schluckte noch einmal und begann mit dünner Stimme: „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind …“
„Wandern“, erinnerte Mr. Durie leise.
Das brachte sie völlig aus dem Konzept, sie musste von vorn beginnen. Diesmal setzte sie gleich die Finger direkt am Neckarstrand auf die Karte. Es schien zu funktionieren, gleichzeitig mit den Fingern wandern und singen.
Sollte sich da jetzt etwas tun? Sie wiederholte dreimal: „… wo wir Menschen sind“, und ging dann zum Summen über.

* * *

„Was machen Sie denn da?“
Lea fuhr herum. „Geht Sie das … Oh, guten Tag, Frau Fischer.“
„Ach, Sie sind das. Und der junge Mann, der gestern in den Laden geplatzt ist wie Mephisto in Auerbachs Keller. Warum wundert mich das jetzt nicht?“
Mr. Durie strahlte sie gar nicht teuflisch an.
„Das kann ich Ihnen auch nicht sagen“, erwiderte Lea. „Aber wir handeln nicht mit Drogen und wir planen keinen Anschlag. Wir haben uns zum Lernen verabredet.“ Endlich hatte sie lange genug gequatscht, dass ihr eine Ausrede einfiel.
„So, Sie planen also keinen Anschlag? Meinen Sie, ich merke das nicht? So aufgewühlt ist das Qi hier sonst nie!“
„Wer?“ Da fiel ihr wieder ein, welche Bücher Frau Fischer bevorzugte. „Bevorstehende Klausuren sind eben aufregend.“
„Sie studieren doch gar nicht mehr, Sie sind doch schon viel zu alt!“
„Ich hänge noch einen Master in Geografie an.“
„So, so. Das lässt sich nachprüfen.“
„Bitte sehr, tun Sie das.“ Nur lassen Sie uns jetzt in Ruhe.
„Ja, das tue ich. Komm, Fuchur, wir gehen.“ Ihr kleiner weißer Hund schnupperte sehr interessiert an der Dose, in der Wanda steckte. Die Kröte knarrte drohend.

* * *

Frau Fischer warf noch einen sehr finsteren Blick auf die Dose, sagte aber nichts mehr. Mit kerzengeradem Rücken ging sie davon.
„Nur gut, dass die Polizei wegen aufgewühltem Qi nicht ausrückt“, sagte Lea.