La Ballade

Geschichten und Musik

Heute brau ich

Herzlich willkommen im neuen Jahr. Die ersten Aufträge sind schon abgeschlossen, die nächsten scharren mit den Hufen. Mögen sich die 12 Monate 2025 erfreulicher entwickeln als es von hier aus den Anschein hat.

Nach einigen Wochen ohne, in denen dafür andere mehr oder weniger seltsame Gebräue zur Entfaltung kamen, habe ich heute wieder einmal Kombucha angesetzt. Mein Rezept entspricht bestimmt nicht der reinen Lehre, aber das Ergebnis schmeckt mir, und dem Teepilz scheint es zu bekommen. Also:

  • 2 EL Schwarztee (grüner hat sich für mich weniger bewährt)
  • 2 Beutel Früchtetee
  • in 1,5 Litern Wasser 8 Minuten ziehen lassen.
  • Dann 100 g Zucker einrühren,
  • abkühlen lassen.
  • Ins Gärglas füllen.
  • Nach 3 Tagen abfüllen und in den Kühlschrank stellen.

Wohl bekomm’s.

Da wir gerade bei seltsamen Gebräuen sind: Es gibt eine neue Kurzgeschichten-Ausschreibung vom Shadodex-Verlag: Mysteriöse Spätlese. Gesucht wird weinselige, auch düstere Phantastik mit Humor. Vielleicht fällt mir noch etwas ein, vielleicht habe ich wenigstens eins der hier Vorbeilesenden auf eine Idee gebracht.

Derzeit schreibe ich an zwei Märchen mit dem verbindenden Element Gold, die im Lauf des Jahres in einer kleinen Sammlung erscheinen sollen. Rumpelstilzchen ist mit von der Partie, wie an der Überschrift vielleicht zu erkennen ist.

Nächste Woche gehe ich dann voraussichtlich zum Backen über – es gibt ein Buch mit wissenschaftlich unterfütterten Backrezepten zu übersetzen. Ich rechne mit spannenden Recherchen.

(Dies hier ist übrigens der erste Beitrag mit Strom vom Dach – aus dem Batteriespeicher). Hier waren in den letzten Monaten allerlei Handwerker im Einsatz, und Mitte der Woche wurde die PV-Anlage freigeschaltet.)

 

Jahresabschluss

Mit Raureif überzogene Ginsterbüsche

Heute Nachmittag war tatsächlich kurz vor 16 Uhr Feierabend und damit Jahresabschluss. Ich sollte mir merken, mir für diese Jahreszeit nur noch wirklich spaßige Aufträge an Land zu ziehen – nichts Juristisches, lieber Katalogtexte für Kinderbücher und Computerspiele. Aber auch dieser Brocken ist abgegeben. Die Kinderbücher kommen am Donnerstag noch mal dran, aber das ist nächstes Jahr.

Meine Experimente mit Selbstgebrautem und vegetarischer Gurkensuppe waren nicht sehr erfolgreich. Was ein süßer, fruchtiger Sektersatz werden sollte, ist ziemlich sauer geraten. In Kombination mit Traubensaft nicht verkehrt, aber dafür ist es zu viel Aufwand. Immerhin hat sich die eigens dafür beschaffte Hefe im Brot dann recht gut gemacht.

Normalerweise bin ich sehr dagegen, in Salate, Eintöpfe oder Ähnliches mal eine Handvoll Speckwürfel zu stecken, nur damit das Ganze nicht mehr vegetarisch ist. Bei anderen Gelegenheiten habe ich mit Räuchertofu als Ersatz schon ganz gute Erfahrungen gemacht. In dem Fall war es leider nicht so. Vielleicht habe ich mich auch in der Hektik, das Rezept fertig zu bekommen, dumm angestellt. Aber fürs Erste gibt es die Gurkensuppe wieder mit Speck, und ich schaue mich anderswo nach vegetarischen Rezepten um. Quellen gibt es ja genug.

Ein Bestandteil des Weihnachtsessens, der gut geraten ist, war der Nachtisch: Kwee Mangkok. Es geht nicht gerade schnell, aber das Komplizierteste daran ist das Einpuzzeln von einem Sammelsurium vorhandener Förmchen in den größten Topf mit Dämpfeinsatz. Ich habe noch eine zweite Portion zum Verschenken hergestellt und damit auch die Reste an nicht ganz alltäglichen Zutaten ein wenig dezimiert.

Morgen und vielleicht noch am Wochenende dürfen die Pläne für nächstes Jahr wachsen, fürs Schreiben und Übersetzen, für Reisen, den Balkongarten und was sonst noch so dazugehört.

Adventliches Orgelkonzert und noch mehr

Ein kleines adventliches Orgelkonzert mit Andrea Hartenfeller:

https://rankett.net/w/nfyzMghbW2Nw23yZ8HLwpY

Nach dem dritten Advent könnte man langsam in der Weihnachtszeit ankommen. Ganz schaffe ich es noch nicht. Ein paar größere Projekte sind für dieses Jahr erst einmal abgeschlossen, darunter der Novemberroman.

Es gab noch ein Nest voll Steppenlaufvogelküken – eins ist herausgefallen und Nurdike hat es wieder aufgesammelt – und einen ziemlich uneinsichtigen Ardwold.
Thoig der Durstige, der in Das Schwert des Wilden Landes seinen großen Auftritt als Gletschermumie hat, durfte sich noch lebend einmischen und ein paar Sätze sagen. Zu trinken hat er allerdings nichts bekommen.
61.158 Wörter sind es geworden, bisher der längste solche Roman mit Ende. Es bleiben etliche lose Fäden, die ich bei der Überarbeitung verwahren muss. Das dürfte noch ein paar tausend Wörter liefern, ich weiß aber noch nicht, wann das an der Reihe ist.

Natürlich möchte ich nächste Woche auch etwas Lesestoff zu Weihnachten präsentieren. Das könnte klappen, aber auch nicht. Wer Lust auf eine winterliche Geschichte hat, kann schon einmal hier vorbeischauen.

Ansonsten habe ich Brot gebacken und Nusskrokant fabriziert. Was das Brot angeht, sollte ich wohl mal wieder auf Hefe umsteigen. Soda überzeugt mich nicht so ganz. Das Krokant-Rezept stammt aus dem Buch 33 süße Rezepte aus der Vorratskammer, und es hat genau so funktioniert wie gedacht: Ich habe ein paar Dosen aus dem Küchenregal geleert. Jetzt ist da wieder Platz für die Überreste der weihnachtlichen Kochaktion.

In diesem Jahr wird nicht nur gebacken, sondern auch gebraut. Schließlich habe ich im Sommer ein einschlägiges Buch übersetzt. Geplant ist außerdem die vegetarische Abwandlung eines historischen Suppenrezepts, das ich vor vielen Jahren in einem Kurs bei Danza Vosolvia gelernt habe. Ich werde berichten, wie sich diese Experimente bewähren.

Singet fröhlich im Advent

https://invidious.nerdvpn.de/watch?v=UMQz9kZY4ME

(Video: Singet fröhlich im Advent, EG (Hessen) 536, gespielt auf einem Flügelhorn)

 

Gestern Abend habe ich den diesjährigen November #WritingMonth mit gut 52.000 Wörtern und einem »großen Gesang« beendet.

In den beiden Jahren zuvor habe ich mich von der Fantasy-Saga inspirieren lassen, die ich derzeit übersetze. Das hat Spaß gemacht, und eins der Ergebnisse soll im kommenden Jahr veröffentlicht werden, Arbeitstitel »Der Verbannte auf dem Eisernhof«. Für dieses Jahr konnte ich dem allerdings keine neue Seite abgewinnen.

Für dieses Jahr habe ich mich ausdrücklich nach anderen Inspirationsquellen umgesehen. Es wurden eine Händel-Oper, eine Rittersage, über die ich im Urlaub beim Wandern gestolpert bin, und das diesjährige Koch- oder vielmehr Braubuch.

Von Orks und Menschen

Die wichtigste Grundlage war allerdings eine Reihe, für die ich zurzeit lektoriere – sehr freie Nacherzählungen nordischer Sagen. Dabei stoße ich immer wieder auf Stellen, an denen ich mich frage, ob es wirklich nötig ist, die Geschichte so zu erzählen, gerade diese Eigenschaften / solche Taten zu heroisieren oder gar zu vergöttern. Ein paar, die mir besonders haarsträubend erschienen, habe ich herausgepickt und gewendet, hin zu mehr Kooperation, auch unter ziemlich unterschiedlichen Leuten – hier: Orks und Menschen.

Das Abenteuer spielt in der gleichen Welt wie »Das Schwert des Wilden Landes«, nur einige hundert Jahre früher und unzählige Tagesreisen weiter östlich. Die Orks dieser Welt sind für ihre Bestrebungen, zum Mond zu fahren (bis dato erfolglos, aber die Entwicklung ist im Gange), und ihren Chorgesang bekannt. Daher der »große Gesang«, nicht im Advent, aber beim Frühlingsfest. Diese Tradition ist zum Zeitpunkt der Geschichte schon etabliert. Eine der Figuren bezieht ihre Kenntnisse der orkischen Sprache aus 150 bis 200 Jahre alten Chorälen. Sie redet also etwas eigenwillig, aber das ist definitiv besser, als die Nachbarn überhaupt nicht zu verstehen.

Im Lauf des Dezembers will ich noch einige Szenen schreiben, um die Geschichte komplett zu machen. Bei Gelegenheit werde ich hier davon oder anderen Advents-Aktivitäten berichten.

Neuerscheinung – Das Schwert des Wilden Landes

Mit dem neuen Monat ist eine Neuerscheinung zu verkünden: Das Schwert des Wilden Landes, Fantasy-Abenteuer mit sagenhaften Helden, prophetischen Träumen und Fledermauskacke. In älteren Beiträgen war von diesem Werk gelegentlich die Rede, die gibt es aber nicht mehr, deshalb ein paar aktuellere Bemerkungen dazu.

Das meint der Held Hossíek vom Bodrawer Moor: „Dieser Bericht stammt eindeutig von den Cantavuri. Das liest sich ja, als ob die dicke Händlerin alles eingefädelt hätte und ich in einer Tour vom Pferd gefallen, seekrank geworden oder in Gefangenschaft geraten wäre. Das schadet meinem Ruf und meiner Stellung beim König. In dieser Form darf die Geschichte auf keinen Fall weiterverbreitet werden.“

(Reaktion auf einen der #PhantastikPrompts von H. Thomsen auf Mastodon)

Die Geschichte wurde trotzdem veröffentlicht und alle Welt kann nachlesen, wer sich bei welcher Aufgabe wie geschickt angestellt hat. Ich wünsche viel Vergnügen dabei.

Dank

Für die Anregung zum Schreiben und den ersten „Abgabetermin“ zum Fertigstellen danke ich zwei dubiosen Kleinverlagen, von denen einer nicht mehr existiert und einer falsch abgebogen ist. (Das steht hier nicht, weil ich die Verlage irgendwie toll finde. Daher auch kein Link. Das soll nur darauf hinweisen, dass aus vermurksten Anfängen am Ende doch noch etwas wachsen kann. Wohl verpackt in einen Dateiordner hatte die Geschichte fast zwanzig Jahre Zeit zum Reifen.)

Dass nach dieser ersten „Endfassung“ noch eine bessere entstanden ist, verdanke ich der Odenwald-Therme in Bad König mit vielen Plotrunden im warmen Wasser und der Bibliothek Waldmühle in Soltau mit dem schönen Arbeitsplatz während des letzten Überarbeitungsdurchgangs. In dieser Zeit haben mich die oben erwähnten PhantastikPrompts und die Gruppe von Unentwegten, die den Hashtag füttern und verbreiten, bei der Stange gehalten. Für die Begleitung zur Veröffentlichung, insbesondere zum aktuellen Cover, danke ich der Plotgruppe im Tintenzirkel, organisiert von Regina Mars.

Käuflich zu erwerben ist das Buch z. B. hier, eine Leseprobe gibt es hier.

 

 

 

Brot zum Teilen 2

Gründonnerstag ist vorbei, Fronleichnam ebenso, trotzdem gibt es noch einmal Brot zum Teilen. Ich bin auf zwei Rezepte gestoßen, mit denen ich etwas mehr Erfolg habe als mit dem bisherigen. Natürlich sind daran immer auch Zutaten beteiligt, die zufällig von der letzten Back- oder Kochaktion noch in der Nähe sind. In diesem Fall hat zudem vor Kurzem ein Besuch in der Herrnmühle in Reichelsheim stattgefunden und ich habe Gehaltvolleres mitgebracht als gelbe Säcke.

Also, Variante 1 (im Bild rechts): Hausgemachtes Körner-Toastbrot

  • 180 g Weizenmehl
  • 70 g Einkornmehl
  • 1 EL Salz
  • ½ Päckchen Backpulver
  • 50 g gemischt: Saatenmischung, Flockenmischung, Hanfsamen geschält
  • 150 ml Hafermilch

Den Backofen auf 200 °C vorheizen.

Die trockenen Zutaten mischen. Mit der Hafermilch zu einem glatten Teig verrühren.

Kurz kneten, zu einer Scheibe formen und auf etwa 5 cm plattdrücken.

25 Minuten backen. Auf einem Draht kurz abkühlen lassen.

Entweder noch warm anschneiden oder eben toasten.

Brot zum Teilen 2

Variante 2 (im Bild links): Körnerbrot mit Curry

  • 300 g Weizenmehl
  • 200 g Einkornmehl
  • 1 Päckchen Hefe
  • 1 EL Salz
  • 1 ½ EL Curry
  • 100 ml Verjus (»Sauersaft« schreibt das Weingut meines Vertrauens)
  • 250 ml warmes Wasser
  • 30 g Butter, zerlassen
  • je 40 g Saatenmischung, Flockenmischung, Hanfsamen geschält

Die trockenen Zutaten mischen. Mit der warmen Flüssigkeit und der zerlassenen Butter zu einem glatten Teig kneten. Noch ein bisschen länger kneten. Und noch ein bisschen.

Die Schüssel in eine Plastiktüte (z. B. den oben genannten gelben Sack) stecken. Den Teig an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.

Die Körnermischung dazugeben und gründlich einkneten. Das Ganze zu einem länglichen Laib formen.

Den Backofen auf 200 °C vorheizen und das Brot auf der mittleren Schiene ca. 1 Stunde backen.

Auf einem Draht abkühlen lassen.

Guten Appetit.

Maitour: Keltenwelt am Glauberg

Maitour: Keltenwelt am Glauberg

Begegnung auf dem Außengelände

Es war eine spontane Idee, die diesjährige Maitour zur Keltenwelt am Glauberg zu machen. Das Wetter spielte mit, und sie erwies sich als ziemlich gut.

Ausstellung

Die Ausstellung und das Gelände waren gut besucht, aber noch nicht so, dass sich die Leute gegenseitig auf den Füßen standen. Es gab genügend Raum, die ausgestellten Objekte in Ruhe zu betrachten und die dazugehörigen Texte zu lesen.

Zu sehen sind die Originalfunde aus den Keltengräbern, oft nur mit Andeutungen, wie der Gegenstand vollständig ausgesehen haben könnte, als er noch in Betrieb war. Vergängliche Materialien werden in der Beschreibung erwähnt, den Rest darf mensch sich denken.

Besonders faszinierend fand ich die Met-Gefäße. Ich mag das Zeug nun mal. Mit den inzwischen vorhandenen Analysemethoden wurden die Pollenreste aus den Bronzekannen untersucht, und es stellte sich heraus, dass der Honig zur Met-Herstellung von verschiedenen Orten stammte – unter anderem aus dem Odenwald.

Schmuck aus Bernstein (Ostsee) und Korallen (Mittelmeer) zeigt ebenfalls, dass die Herrschaften schon recht weiträumig Handel trieben.

Außengelände

Zum Museum gehört ein Außengelände, das Plateau, auf dem sich erst die Keltensiedlung, später eine mittelalterliche Burg befanden. Die sichtbaren Reste sind eher spärlich. Dafür ist das Gelände optimal zum Spazierengehen, Picknicken, Abhängen am Tümpel geeignet. Am Feiertag bei schönem Wetter wurde davon eifrig Gebrauch gemacht. Allerdings muss mensch einigermaßen gut zu Fuß sein, um hinaufzukommen.

Auf der anderen Seite des Museums liegt der rekonstruierte Grabhügel mit einer Grabenanlage, teils rundum, teils vom Hügel weg führend – bis zum nächsten Rapsfeld. Laut Plan wäre an der Stelle eine „Prozessionsstraße“ weitergegangen. In der Nähe des Hügels ist eine Anordnung von hohen Holzpfählen zu sehen, entsprechend den im Boden gefundenen Spuren. Die Wissenschaft ist sich noch nicht recht einig, wozu diese gedient haben könnten.

Eine ähnliche Frage stellt sich mit Bezug auf die schwarzen Kunststoffskulpturen des Keltenfürsten, die in kleineren oder größeren Gruppen herumstehen. Die Sandstein-Variante drinnen in der Ausstellung finde ich jedenfalls eher beeindruckend, erst recht im Zusammenhang mit den Grabungsfunden, die gleich daneben ausgestellt sind.

Verpflegung und Anreise

Im Bistro sammelten sich das Publikum, da entstand vorübergehend auch mal eine kleine Schlange an der Theke. Trotzdem fanden wohl die meisten, die wollten, einen Platz auf der Terrasse. Wer mag, kann eine vegane Flammkuchen-Variante haben, und regionale Apfelschorle.

Am Parkplatz kann Strom getankt werden. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich schwieriger, da der Bahnhof etwa anderthalb Kilometer entfernt im Tal liegt. Damit eignet sich der Plan eher für Leute, die gut zu Fuß sind.

Ausführliche Infos hat der Ausstellungsband Das Rätsel der Kelten vom Glauberg, erschienen 2002 bei Theiss

Rückblick

Anfang August, kurz vor Urlaub, ist die beste Jahreszeit für einen Rückblick auf das erste halbe Jahr. Na gut, ein Halbjahr plus.

In dieser Zeit wurde eine größere Übersetzung fertig, »Das Reis-Buch« von Sri Owen. Es erscheint im September und kann bereits vorbestellt werden (im Autorenwelt-Shop zum Beispiel). Außerdem gibt es Neues aus der Waldläufer-Saga. Die Übersetzung von Band 12 biegt in die Zielgerade ein, bei Amazon erschienen sind inzwischen die Bände »Die Türkiskönigin« (8), »Verrat im Norden« (9) und »Das Waldläuferkonzil« (10). Dazwischen kam noch etwas kleineres Musikalisches, auch dieses Jahr wieder Händel.

Geschrieben habe ich seit Mai (Einsendeschluss für das PAN-Stipendium) nicht mehr viel. Eine Kurzgeschichte ist zum Verlag OhneOhren gewandert. Die betreffende Ausschreibung läuft noch, wer also einen inspirierenden Vertipper auf Lager hat, kann ihn bis Ende September kreativ verwursten. Eine wesentlich kürzere Geschichte soll sich in den nächsten Tagen auf den Weg machen, und für den Herbst sind noch zwei in Arbeit (Ausschreibung eins und zwei). Ich hoffe, dass ich im Urlaub mit »Das Schwert des Wilden Landes« weiterkomme. Wie schon öfter bin ich überzeugt, dass es bis zur fertigen Fassung nicht mehr weit ist und ich diesmal aber den richtigen Dreh habe, um alles zum guten Ende zu bringen.

RückblickMeine Garten-Versuche waren nicht von großen Erfolgen gekrönt. Es gab etliche daumenkuppengroße Karöttchen und eine Handvoll Kirschtomaten – alles lecker, aber halt in recht übersichtlichen Mengen. Bei den Tomaten ist Nachschub unterwegs, auch in etwas größerem Format. Mal sehen, wie sie das aktuelle Regenwetter überstehen. Andererseits zieren sich derzeit sogar die Zucchini, sie kommen über Blüten nicht hinaus.

Etwas mehr Erfolg habe ich beim Teepilz-Züchten. Die Kombucha-Beschaffung hier vor Ort ist nicht ganz einfach, der hiesige Laden hat keinen, der in Fahrradentfernung nimmt die leeren Flaschen nicht zurück. Also bin ich in die Produktion eingestiegen (mit einem Starter-Set von Fairment). Derzeit entwickelt sich der dritte Ansatz, diesmal mit Schwarztee. Den zweiten mit Earl Grey finde ich ausgesprochen lecker, aber das soll den beteiligten Mikroben nicht gut bekommen. Und die spielen bei der Aktion schließlich die Hauptrolle, also probiere ich weiter herum. Die nächste spannende Stelle wird der Urlaub. Angeblich hilft, Pilz und Ansatzflüssigkeit in einem dicht verschlossenen Glas im Kühlschrank zu parken. Wir werden sehen.

RückblickIn Winneweh habe ich festgestellt, dass ich auch in meinem eUp übernachten kann. Die Methode lässt sich noch optimieren, aber auf dem ziemlich flachgelegtem Vordersitz war es schon recht gemütlich. Vor allem, während draußen ein Gewitter tobte. Immerhin konnten wohl alle wieder ohne fremde Hilfe von der Wiese fahren. (Ein Wink mit dem Methorn nach Wacken …)

Als nächstes geht es zum Burgfest, dieses Jahr mit Drohnenshow statt Feuerwerk. Aktuell dürfte die Waldbrandgefahr zwar gebannt sein, aber bis vor ein paar Wochen sah es noch deutlich anders aus, und weniger böllern schadet nie.

Im September werde ich dann wohl wieder aus der Versenkung auftauchen, vermutlich mit der einen oder anderen Back-Aktion.

900 Jahre Lindenfels

Gestern Abend haben die Jubiläumsfeierlichkeiten für 900 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Lindenfels begonnen, mit einer öffentlichen Festsitzung der Stadtverordnetenversammlung. Eröffnet und begleitet hat das Trio Kühn & Co. beswingt mit Kontrabass, Akkordeon und Saxophon. Der Stadtverordnetenvorsteher trug vor, was ChatGPT zum Thema zu sagen hatte, später wurde der Ministerpräsident mit vergleichbaren Luftblasen zugeschaltet …

Deutlich gehaltvoller war der Vortrag von Thomas Steinmetz, dem Spezialisten für Burgen im Odenwald, über die Burg Lindenfels – beginnend mit besagter Urkunde, in der erstmals ein Bertold von Lindenfels als Zeuge genannt wird, über mittelalterliche Klohäuschen bis zum unkriegerischen Ende der Burg in der frühen Neuzeit. Das anschließende Feuerwerk passte genau zwischen mehrere Runden Regenwetter; immerhin gab es derzeit keinen Anlass, es wegen Brandgefahr ausfallen zu lassen.

Heute geht es weiter mit dem Ostermarkt (auch morgen noch) und am Abend mit dem Lärmfeuer, unter anderem in Eulsbach. Höhepunkte aus dem weiteren Programm findet sich auf der Website der Stadt Lindenfels. Dazu werde ich ebenfalls etwas beitragen, nämlich eine Lesung aus meinem Mittelalter-Krimi Der Jahrmarkt zu Jakobi (Freitag, 2. Juni, 19.00 Uhr, Gasthaus Ludwigshöhe). Weitere Einzelheiten werden hier mit Sicherheit noch bekanntgegeben.

… und noch mehr Mittelalter

Da der 25. März außerdem noch Indiebookday ist, sei hier noch auf einen kleinen Verlag mit überwiegend mittelalterlichem Programm verwiesen, den Burgenwelt-Verlag. Ich kann hier besonders Tod einer Andentaube und die Anthologie Gesänge aus dunklen Zeiten empfehlen. Wer es auf mittelalterliche Krimis abgesehen hat, sollte sich beim Ammianus-Verlag Tod einer Hofdame von Isabella Benz anschauen.

PAN-Stipendium 2023

Seit heute – und bis zum 15. Mai – ist es möglich, sich um das PAN-Stipendium 2023 zu bewerben. Damit sind hier die Geschichten an der Reihe.

Letztes Jahr habe ich es in der Sparte Kinder- und Jugendliteratur immerhin auf die Shortlist gebracht. Die Geschichte liegt noch bei der einen oder anderen Agentur. Wie es danach mit ihr weitergeht, wird sich zeigen.

In diesem Jahr will ich es mit einer Geschichte aus meiner dienstältesten Fantasywelt versuchen. Ich habe letztes Jahr angefangen, sie zu schreiben, vor allem zum Abtauchen und Wohlfühlen. Es gab nur einen Fixpunkt: Wenn ich nicht mehr weiterweiß, kommt nicht etwa jemand mit Pistole zur Tür herein, sondern meine Heldin geht an den Teich und singt dort mit den Fröschen im Chor. Damit habe ich es es auf über 140 Seiten gebracht, und jetzt versuche ich, das Ganze mit einem nachvollziehbaren Plot, glaubhaften Figuren und wiedererkennbaren Schauplätzen auszustatten.

Über die Welt, in der das Abenteuer spielt, schreibe ich seit etwa vierzig Jahren (eine Geschichte von dort gibt es in »Der Weg nach Hause«; die ist auch schon etwas älter), in den letzten Jahren auch immer mal im NaNoWriMo. In dieser Zeit hat sich natürlich einiges weiterentwickelt, manches ist aber noch so, wie es von Anfang an gedacht war. Das Volk, zu dem meine Heldin gehört, dessen Reiselust und seine ausufernde Sprache zum Beispiel, auch die verschiedenen Möglichkeiten, Magie zu wirken, das politische Grundgerüst … Diesen Weltenbau, und 83 Seiten eher peinlichen alten Text versuche ich jetzt zu einem ansprechenden neuen Roman zu verarbeiten. Noch bin ich da optimistisch.

Eine gewisse Diskussion läuft gerade um einen Punkt der Ausschreibungsbedingungen: Das eingereichte Projekt soll ohne die Hilfe einer KI geschaffen worden sein. So weit, so gut. Dem Vernehmen nach haben bereits Herausgeber das Handtuch geworfen, weil sie in computergenerierten Einsendungen ertrinken. Nun ist hier allerdings von »eindeutige[n] Nachweise[n] zur konventionellen Erstellung« die Rede. Auf der Textebene sollte sich das machen lassen, erst recht, wenn es jemand mit der kürzestmöglichen Abkürzung versucht. Schwieriger wird es, wenn die KI nur am Plotgerüst oder an der Recherche beteiligt war. Ich bin gespannt, wie sich diese Frage klären wird.

Seite 1 von 4

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén