La Ballade

Geschichten und Musik

Auf der Suche nach Tanzmusik

Auf der Suche nach tanzbarem Repertoire für die hier schon mehrfach erwähnte Band bin ich einem Nazi aufgesessen, möglicherweise auch zweien, wobei der zweite noch weniger fassbar ist als der erste. Wenn man in der Jugendmusik- bzw. Jugendtanzbewegung herumsucht, ist mit so etwas natürlich zu rechnen. Es betrifft allerdings auch nicht alle, die in diesem Zusammenhang aktiv waren.

Einerseits halte ich es für sinnvoll, immer mal wieder nach älteren Stücken Ausschau zu halten. Es sind schöne Sachen dabei, und es lassen sich interessante Zusammenhänge herstellen. Welche Musik, welche Tanzformen, sind auf welchem Weg wohin gewandert? Andererseits muss man dabei kein Kraft-durch-Freude-Programm wieder aufbacken. Im Gegenteil, das halte ich für prinzipiell vermeidenswert.

Volkstanz-Sammlungen

Die Zeit für das Sammeln von „alten‟ Volkstänzen war nach dem Ersten Weltkrieg ohnehin weitgehend abgelaufen. Schon bei den früheren Sammlerinnen, etwa Anna Helms oder Gertrud Meyer (1937 ausgewandert nach Palästina), stellte sich dieses Problem. Sie stießen bei ihren ländlichen Gewährsleuten vor allem auf Modetänze früherer Generationen, die nach manchen Definitionen eben nicht unter Volkstanz fallen.

Importiert wurden um diese Zeit vorwiegend Tänze aus Skandinavien, woran die beiden zuletzt genannten rege beteiligt waren. Georg Götsch brachte englische Kontratänze – aus der allseits beliebten Playford-Sammlung – nach Deutschland, teils mit abenteuerlichen deutschen Titeln versehen. An diesem Programm und den dazugehörigen Kontakten hielt er hartnäckig fest, was ihm im Lauf der 30er Jahre zunehmende Schwierigkeiten einbrachte.

Recherchequellen

Alles oben Stehende und noch mehr Interessantes zum Thema Tanzgeschichte ist nachzulesen in Volker Klotzsche (Hg.), Tanzhistorische Studien IX – Der Tanz in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, Deutscher Bundesverband Tanz e. V., Remscheid: 1994. Auf die Spur gebracht hat mich der Artikel „Folk Dance Revival in Germany‟ von Marianne Bröcker (The World of MusicVol. 38, No. 3, Folk Music Revival in Europe (1996), pp. 21-36 (16 pages) – https://www.jstor.org/stable/41699111). Wer sich also auf ähnliche Suchen begibt wie ich und den Fettnäpfen lieber gleich aus dem Weg geht, kann sich dort umsehen und vermutlich noch mehr spannende Dinge entdecken.

Weinbrot

Bei der im letzten Beitrag erwähnten Verwertung der Reste vom Weihnachtsessen ist dieses Weinbrot entstanden, passend zu der Jahreszeit, in der die eine oder andere Lieblingsbäckerei schon mal geschlossen hat. Eine weitere Variante gibt es hier.

Zutaten

Weinbrot

  • 200 ml trockener Weißwein
  • 150 ml warmes Wasser
  • ½ TL Waldhonig
  • 550 g Weizenvollkornmehl
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 10 g feines Salz
  • 1 Hombel* (ca. 50 g) Leinsamenschrot, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, gemischt
  • knapp 1 EL Olivenöl
  • Milch zum Bestreichen

 

Zubereitung

Wein, Wasser und Honig mischen und leicht anwärmen.

Das Mehl in eine Rührschüssel sieben und mit der Hefe und dem Salz mischen. Die Körner ebenfalls untermischen

Die warme Flüssigkeit angießen und mit der anderen Hand zu einem Teig mischen.

Das Öl hineingeben und untermischen.

Den Teig etwa 10 Minuten kneten, bis er geschmeidig ist. Zu einer Kugel formen und in die Schüssel legen.

Die Schüssel samt Teig in eine Plastiktüte stecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.

Danach die Luft aus dem Teig drücken und wieder zu einer Kugel formen.

Den Backofen, darin das vorgesehene Backblech und ein tiefes Blech weiter unten im Ofen, auf 260 °C vorheizen. Den Wasserkocher in Gang setzen.

Während der Ofen vorheizt, das Brot zu einem Laib formen und nochmals ca. 10 Minuten unter einer Plastiktüte ruhen lassen. Dann mit Milch bestreichen und noch etwas von der Körnermischung aufstreuen.

Das heiße Blech aus dem Ofen nehmen, das Brot darauflegen und wieder in den Ofen schieben. Kochendes Wasser in das tiefe Blech gießen und schnell die Tür schließen.

50 Minuten backen. Nach 10 Minuten die Temperatur auf 200 °C reduzieren.

Das fertige Brot aus dem Ofen nehmen und auf einem Draht vollständig abkühlen lassen.

 

* Wir machen hier schließlich auch Odenwälderei, also gibt es die Mengeneinheiten Mumbel (Mundvoll), Hombel (Handvoll) und Ormel (Armvoll).

Auftakt zum neuen Jahr

Auftakt zum neuen Jahr

Burg Lindenfels grau in grau

Am 15. Januar wird es langsam Zeit für den offiziellen Auftakt zum neuen Jahr, auch wenn noch nicht alle Bestandteile der Feiertagsmenüs aufgegessen sind.

Das Weihnachtsessen war diesmal aus Versehen vegan, nach Rezepten aus diversen Kochbüchern, die ich in letzter Zeit übersetzt habe. (Noch nicht erschienen, aber vorbestellbar: Ist das ein Kochbuch von Heston Blumenthal; aus dem stammte die Suppe.) An Silvester habe ich dann ein paar ältere Bücher (unter anderem »Le Petit Paris« von Nathalie Benezet) herausgezogen und handliche Kleinigkeiten zu Fladenbrot serviert. Jetzt sind noch diverse Sorten Getreide, Tiefkühl-Heidelbeeren und Nori-Flocken zu verarbeiten.

Neue Bücher

Auch im neuen Jahr fängt die Arbeit wieder mit einem Kochbuch an, in dem es um Reis in allen Variationen geht. Bis Ende Februar soll es fertig werden, und zurzeit bin ich guter Dinge, dass es klappt. Darin sind etliche Rezepte enthalten, bei denen ich mich schon freue, sie einmal auszuprobieren.

Ansonsten sind für dieses Jahr vier Romanübersetzungen in Arbeit, Band 10 bis 13 der Reihe »Der Weg des Waldläufers« (Amazon-Link). Band 7 erscheint im Februar auf Deutsch, auf Spanisch ist Band 16 in Arbeit. Wer Lust auf abenteuerliche Fantasy hat, findet da also genügend Nachschub.

Meine eigenen Schreibpläne für dieses Jahr sind eher sparsam. Ich nehme mir zum x-ten Mal vor, »Das Schwert des wilden Landes« doch noch zu veröffentlichen, auch wenn es kürzer ausfällt als geplant. Ansonsten läuft eine Ausschreibung des Verlags Ohneohren mit dem einladenden Titel »Das Leuchten der Schweinwerfer«, an der ich mich mit einem passenden Vertipper beteiligen möchte. Für die entsprechende Jahreszeit plane ich eine Adventsaktion mit Geschichten und diversen Kleinigkeiten, zum 25-jährigen Jubiläum.

Die Stadt Lindenfels feiert dieses Jahr ebenfalls ein Jubiläum, das ein paar hundert Jahre weiter zurückreicht, und in dem Zusammenhang wird wohl Der Jahrmarkt zu Jakobi noch einmal eine Bühne bekommen. Sobald es dazu mehr Termine gibt, werde ich sie hier bekanntgeben. Da wären zum Beispiel noch »Drachenvolk und Kumpanei« oder das LiFe zu erwähnen.

Musikalisches und Grünes

Daneben bereitet sich die absolut einmalige, unvergleichliche Band Neckarklang auf die Tanz- und Freiluftsaison vor. Diesmal scheint es ernst zu werden, man wird uns bei der einen oder anderen Veranstaltung zu hören bekommen. Wenn wir uns auf die richtigen Töne einigen können, hupe ich die Basstöne nicht nur mit dem Krummhorn, sondern auch mit dem Fagott. Das muss zurzeit als großes Gebläse reichen, denn die Gottesdienste finden zwecks Energiesparens im ökumenischen Gemeindesaal statt. Das finde ich zwar prinzipiell richtig, aber die Orgel fehlt mir trotzdem.

Vom Saatgut-Adventskalender habe ich bisher ein Tütchen verarbeitet, das vom 24. Dezember für den Weihnachtsbaum 2027. Ich hoffe, die vorhergesagten kalten Tage sorgen dafür, dass die Samen in angemessener Zeit aufgehen. Die anderen Gewächse mögen es lieber wärmer und sind später dran.

Reichlich Nuss und Mandelkern

Bin etwas spät dran mit Adventskalender Nr. 4, denn gestern war Probe der absolut einmaligen, unvergleichlichen Band Neckarklang. Zur besseren Vorbereitung der Dinge, die nächstes Jahr kommen sollen, gab es Nervennahrung mit reichlich Nuss und Mandelkern. Mit Apfelringen statt Cranberrys lässt sich das Ganze noch etwas traditioneller abwandeln.

Hier kommt das Rezept:

ZutatenAdventskalender 4 - Reichlich Nuss und Mandelkern

  • 200 g gemischte Nüsse (Haselnüsse, Cashews, Mandeln, Walnüsse …)
  • 20 g Pistazien
  • 10 g gehackte Leinsamen
  • 20 g Sonnenblumenkerne
  • 100 g feine 3-Korn-Flocken
  • 25 g getrocknete Cranberrys
  • 25 g Sultaninen
  • 100 g Butter
  • 100 g Honig
  • 1 EL Orangenessenz
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 1 Eiweiß

Nüsse grob hacken, entweder mit dem Messer oder einem geeigneten Küchengerät. (Gibt’s auch in nicht-elektrisch.) Nach Wunsch die Pistazien und/oder einen Teil der Nüsse ganz lassen.

Nüsse, Leinsamen und Sonnenblumenkerne in einer trockenen Pfanne gründlich rösten, dann in eine Schüssel umfüllen.

In der trockenen Pfanne die Getreideflocken rösten.

Cranberrys hacken und mit den Flocken zu den Nüssen geben.

Butter in einem Topf zerlassen und den Honig einrühren. Mit Orangenessenz, Zimt und Salz aromatisieren. Das Gemisch zu den Nüssen geben und unterrühren.

Eiweiß sehr steif schlagen.

Backofen auf 170 °C vorheizen.

Die Nussmischung noch einmal abschmecken, dann das Eiweiß dazugeben. Gut mischen, eventuell mit den Händen verkneten.

Backblech mit Backpapier/Backmatte auslegen. Den Teig hineindrücken, sodass er am Ende etwa 2 cm dick ist. Im Zweifelsfall lieber etwas fester drücken.

20 Minuten im Ofen backen.

Anschließend vollständig abkühlen lassen (evtl. bei Minusgraden auf dem Balkon). Dann erst in Streifen oder Rauten schneiden.

Guten Appetit.

Mehr wintertaugliches Gebäck (und eine Geschichte dazu) gibt es z. B. hier.

Schnee

Der dritte Advent ist da und damit der Schnee, also ging es heute morgen mit dem Schneeschieber los. Da ich im November nichts zum NaNoWriMo habe verlauten lassen, gibt es hier einen Nachklapp-Schnipsel zum diesjährigen Roman. Yorgen (samt Krischi) habe ich beim Charakter-Wichteln im Tintenzirkel von Czara Niyaha bekommen. Er ist ein Nachkomme der hier schon mehrfach erwähnten Orks.

* * *

Adventskalender 3 - SchneeYorgen schaute dem Treiben bei der Akademie eine Weile zu. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es um diese Jahreszeit schneien konnte. Zu Hause in Uwo war jetzt noch Sommer, wenn sie wieder zurückkamen, wäre wohl der Herbst schon bemerkbar. Aber sie waren eben am anderen Ende der Welt, und hier ging der Winter ins Frühjahr über und wollte sich noch nicht geschlagen geben.

Auf dem Hügel bei der Akademie waren Leute mit Schlitten und Skiern unterwegs. Damit hatte sich Yorgen noch nie näher befasst, denn auf Uwo gab es nicht so viel offenes Gelände. An dem Hügel dort hatten die Kinder eine Menge Spaß, aber aus dem Alter war er heraus. Das überließ er seinen Geschwistern.

Das hier sah schon etwas verwegener aus, und wenn er es richtig verstanden hatte, taten sich die Studierenden zusammen und fuhren in großen Reisekisten weiter hinauf in die Berge, um dort noch waghalsigere Abfahrten zu unternehmen. Ob er sich einer von diesen Gruppen anschließen konnte? Nach dem Festakt und dem Ärger mit den Elementarwesen waren die Tage bis zu ihrer Abreise für Verhandlungen und Papierkram vorgesehen. Dabei wurde Yorgen nicht gebraucht.

Er fragte sich, wie die Vanilbären wohl auf das Wetter reagierten. Sie hatten die weite Reise zu verkraften, die fremde Umgebung, einen Anschlag mit Elementargeschossen, und jetzt auch noch Schnee. Vermutlich bekam ihnen all das nicht besonders gut.

Im Tiergarten waren noch Morgenläufer unterwegs. Andere schoben die Wege frei, teils mit großen Schaufeln, teils mit speziell ausgerüsteten Transportkisten. Auf der Wiese, wo es vor wenigen Tagen gebrannt hatte, war eine Schneeballschlacht im Gang. Yorgen machte einen großen Bogen um sie. Er misstraute Wurfgeschossen inzwischen sehr.

Die meisten Tiere schienen sich nichts aus dem Wetter zu machen. Sie standen bei ihrem Futter oder geschützt unter Bäumen. Manche spielten genauso ausgelassen im Schnee wie die Zweibeiner. Als er zum Gehege der Vanilbären neben dem Alten Herrenhaus kam, sah es dort anders aus. Es lag wie verlassen, nicht einmal das Futter war angerührt. Eine Studentin mit braunem Pferdeschwanz stand davor und suchte systematisch jeden Winkel ab. Der Käfig war mit Ästen, Laub und allerlei Spielzeug ausgestattet, das jetzt unter weißen Hauben steckte. „Ich sehe sie nicht“, sagte sie unglücklich. „Und drin in der Hütte sind sie auch nicht.“

Yorgen war nicht sicher, ob er gemeint war. „Können sie denn ausgebrochen sein?“, fragte er trotzdem.

Die Studentin fuhr erschrocken herum und brauchte einen Augenblick, sich zu fassen. „Entschuldigung“, murmelte sie dann. „Ich dachte, es wäre …“

„Tut mir leid, ich bin Yorgen. Aus Uwo“, fügte er hinzu.

„Ach so. Ah ja.“ Dann schaltete sie: „Ihr habt die zwei doch mitgebracht. Weißt du vielleicht, wo sie sich verstecken könnten?“

Er schüttelte den Kopf. „Sie tarnen sich nicht sehr gut, schon gar nicht auf Schnee.“ Dann suchte er genau wie sie den Käfig ab, jeden Ast, jedes Seil, jedes lauschige Eck.

„Können wir in die Hütte gehen?“, fragte er dann.

Sie nickte. „Ach so, ich heiße Vareke“, sagte sie noch, dann ging sie voran in die Hütte. Sie hatte einen Schlüssel. Dann war sie wohl für die Versorgung der beiden Bären zuständig.

Drinnen war es ebenfalls verdächtig still. Zwei Kästen in der richtigen Größe hingen als Schlafhöhlen an der Wand, eine Stange führte zu ihnen hin. Vareke streckte sich und versuchte, in die Kästen hineinzuschauen.

„Soll ich dir Hilfestellung geben?“, fragte Yorgen und hielt ihr die Hände hin.

Sie schüttelte halbherzig den Kopf. Offenbar traute sie dem Ork doch nicht ganz über den Weg. Er zuckte die Schultern. „Na dann.“

Er griff in seine Jacke und holte Krischi heraus.

„Du hast ja eine Ratte!“, rief Vareke begeistert. „Und so schön gescheckt!“

Yorgen grinste. „Das ist Krischi. Sie kann uns helfen, die Vanilbären suchen.“

„Darf ich sie mal streicheln?“

Er schaute Krischi an. Sie beäugte Vareke neugierig und schnupperte an ihrer Hand. „Sieht aus wie ja“, meinte er.

Vorsichtig strich Vareke Krischi über den Kopf und machte ihr Komplimente. „Und du kannst auch noch Bären suchen?“, fragte sie dann. „Ja, mach das, wir Zweibeiner finden sie nämlich nicht. – Ist sie deine Vertraute?“, wandte sie sich an Yorgen.

Er schüttelte den Kopf. „So viel Magie habe ich nicht. Aber irgendwie verständigen wir uns meistens doch.“

„Spannend“, sagte Vareke.

Yorgen schickte Krischi in die beiden Schlafhöhlen. Man hörte sie darin rumoren, dann kam sie aus der zweiten mit einem Stück weißer Rinde wieder. Darauf war mit Kohle ein Gesicht gezeichnet, das die Zunge herausstreckte. Ein pelziges Gesicht mit Hauern.

* * *

Mehr Schnee (und ein warmes Feuer im Ofen) gibt es bei Schatzzeiger.

Maronen & Maronen

Vor Kurzem gab es hier ein kleines Missverständnis mit freundlichen Menschen, die selbst gesammelte Maronen ablieferten – oder doch eher Maronen. Siehe Bilder.

Maronenröhrling

 

Maronen

 

Passenderweise sind beide essbar, so wurde eine zweite Sammelaktion gestartet und wenig später entstand dieses Rezept.

  • 250 g Esskastanien
  • 1 Tasse Grünkern
  • Gemüsebrühe
  • 250 g Maronenröhrlinge
  • 1 Schalotte
  • Rapsöl
  • ½ Becher Schmand
  • Salz
  • Pfeffer

Die Esskastanien schälen und häuten. Anschließend in Salzwasser ca. 20 Minuten garen. Abgießen.

Den Grünkern mit der doppelten Menge Gemüsebrühe aufkochen und ca. 30 Minuten köcheln lassen.

Inzwischen die Pilze putzen und in Stücke schneiden. Die Schalotte schälen und fein hacken.

In einer Pfanne das Rapsöl erhitzen. Die Schalotte hineingeben und anbraten.

Die Pilze hinzufügen und anbraten, bis sie schön braun sind. Die abgetropften Kastanien hineingeben und mitbraten. Es schadet nicht, wenn sie dabei zerfallen.

Den Grünkern hinzufügen und mit erhitzen.

Zum Schluss den Schmand einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Guten Appetit.

* * *

Mehr zu Pilzen und ihren Lebensgewohnheiten findet sich in meiner Kurzgeschichte “Neue Moden”, in dem Bändchen Liriel die Weiße.

 

Bilder: Pixabay

Whiskytorte

Bei den Nachrichten, die gerade umgehen, hilft nur noch Whiskytorte. Diesen Satz habe ich vor über zwei Jahren geschrieben, und er trifft immer noch zu. Die Feen-Geburtstagstorte mit ihren Fitzelbeeren und anderen guten Zutaten zieht in ein neues Zuhause um, das Rezept für Nervennahrung bleibt hier erhalten.

Lesestoff - Am 32. Nietember

Whiskytorte

Für den Boden

  • 150 g Rosinen
  • 250 ml Wasser
  • 100 g Butter
  • 125 g Zucker
  • 1 Ei
  • 2 EL Whisky
  • 150 g Mehl
  • 1 TL Natron (ja, das Rezept stammt aus Schottland)
  • 1/4 TL Salz
  • 1/2 TL Muskat
  • 1 EL Zitronensaft
  • 60 g gehackte Walnüsse

Für die Creme

  • 50 g Butter
  • 175 g Puderzucker
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 EL Whisky

Die Rosinen mit Wasser bedecken und 1/4 Stunde leise köchlen lassen. Abgießen und einen Teil der Flüssigkeit beiseite stellen.

Butter und Zucker schaumig rühren und das Ei einrühren.

Abwechselnd Mehl, Natron, Salz, Muskat und etwa 2 EL Rosinen-Kochflüssigkeit untermischen.

Rosinen, Zitronensaft, Walnüsse und Whisky einrühren.

In eine Bodenform füllen (ggf. gefettet; ich nehme sehr gern Silikonbackformen) und 30 Minuten bei 180 °C backen.

Abkühlen lassen, aus der Form nehmen.

Für die Creme Butter und Puderzucker glattrühren.

Zitronensaft und Whisky hinzufügen und weiter rühren, bis das Ganze eine sahnige Konsistenz hat. Den Boden damit bestreichen.

Nach Wunsch mit Schokoladenblättern oder Ähnlichem dekorieren.

Lesestoff – Am 32. Nietember

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse 2022 startete hier frischen Lesestoff: “Am 32. Nietember”. Da der Oktober in meinem Umkreis ein beliebter Geburtstagsmonat ist, drehte sich die Geschichte um die schönste und leckerste aller Torten. Nun bekommt sie ein neues Zuhause, dazu bald weitere Details. Mehr zu lesen findet sich noch immer auf der Seite Geschriebenes. Im Bibliotheks-Raum daneben, unter Übersetztes, gibt es ganz frisch und passend zum Gastland der Buchmesse ein Fantasy-Abenteuer, und etwas weiter unten Back- und Kochbücher für Feiern jeder Größenordnung.

Ein Tortenrezept folgt im nächsten Beitrag.

Lesestoff - Am 32. Nietember

 

Bild: alsen, Pixabay

 

#SchreibWarum – Warum schreibst du Romane?

Leseprobe - Die Rooftop Singers#Schreibwarum – Warum schreibst du Romane?

Das fragt Meike Blatzheim (Textgefährtin) für ihre Blogparade. Da ich mir diese Frage in den letzten Monaten auch öfter gestellt habe, versuche ich mich hier an einer Antwort.

Ich schreibe Geschichten, weil ich gerne lese. Weil sie meine Art sind, über das Leben, das Universum und den ganzen Rest nachzudenken. Weil Wörter und Sätze mein Weg sind, die Fragen und Antworten auszudrücken, die dabei aufkommen.

Warum Fantasy?

Warum wird es dann so oft Fantasy? Die hat doch mit dieser Welt praktisch nichts zu tun.

Dazu habe ich in verschiedenen Beiträgen hier schon etwas geschrieben, und die Antwort ist das beliebte eindeutige Jein.

Einerseits kann ich in meiner Fantasywelt frei erfinden, muss mich nicht an historische Gegebenheiten (oder vorherrschende Lehrmeinungen) halten. Ich kann alle Kräuter wachsen lassen, die ich brauche, damit meine Helden gesund bleiben bzw. unauffällig vergiftet werden, und kann definieren, auf welchen Wegen die Kommunikation in welchem Tempo läuft.

Andererseits ist ein Ork eben auch nur ein Mensch. Deshalb gehe ich davon aus, dass er sich in seinem Umfeld ähnliche Fragen stellt wie ich in meinem oder die Leute, die uns lesen, in ihrem. Vielleicht führen dann die Wege, die er bei der Beantwortung geht, auf die richtige Spur.

Aufhänger Ausschreibungen

Neuerscheinung: MeerjungfrauenAls Aufhänger nutze ich gern Ausschreibungen. Damit ist ein gewisser Rahmen vorgegeben: wie lang der Text werden soll, welche Zielgruppe ungefähr angepeilt wird, ein Thema. Wenn es gutgeht, meldet sich dann mindestens eine Figur bei mir und fängt an zu erzählen. Manche lassen sich auch befragen oder beobachten. Mithilfe des erwähnten Rahmens peile ich die Richtung, in die es gehen soll. Weitere Figuren kommen dazu, Elemente aus anderen Zusammenhängen, und nach und nach entsteht eine Geschichte.

Motivation auf langen Strecken

Im nächsten Schritt, beim Überarbeiten, wird es dann oft zäh. Denn zwischen den vielen tollen Ideen, die im ersten Durchgang entstanden sind, muss ich jetzt den roten Faden herausklauben. Ich muss Entscheidungen treffen und mich auf Einzelheiten festlegen. Da bleibt es nicht aus, dass manche Ideen, die mir gefallen, aus dem Text verschwinden. Die wandern dann in eine Datei namens „Reste“. Vielleicht findet sich später eine Geschichte, in die sie besser passen.

Das ist die Phase, in der mitunter die Motivation knapp wird. Dann muss entweder das Ziel besonders erstrebenswert sein, vielleicht, weil hinter der Ausschreibung ein toller Verlag steckt, oder die Figuren und/oder ihre Welt müssen mich richtig gepackt haben.

Im ersten Fall hilft der Abgabetermin, die Sache zu Ende zu bringen. Dann gibt es immerhin einen fertigen Text. Wenn er bei der Ausschreibung nicht landen kann, wird er wieder in die Schublade gepackt und bei einer anderen günstigen Gelegenheit noch einmal hervorgeholt.

Im zweiten Fall habe ich das Gefühl, ich kann die Figuren nicht im Stich lassen. Dann macht es nichts, wenn die Geschichte nicht bis zum Termin fertig wird. Sie macht schließlich Spaß, also kann ich mich auch länger – oder immer mal wieder – mit ihr befassen.

Ideal ist natürlich, wenn beide Arten von Motivation zusammentreffen. Dann wird die Geschichte rechtzeitig fertig und macht Spaß. (Die Ergebnisse sind auf der Seite Geschriebenes versammelt.)

Karl May ist schuld

Weil das Thema gerade dran war: Karl May ist an allem schuld. Ich habe mindestens drei Abenteuer herumliegen, die auf Winnetou I basieren. Davon ist zwar noch nichts fertig, aber aus dem ersten Anlauf hat sich eine ziemlich umfassende Fantasywelt mit einigen Jahrhunderten Geschichte entwickelt. (Ein Mini-Ausschnitt aus dieser Welt findet sich in Der Weg nach Hause.)

Mein Antrieb, dazu und zu anderen, ähnlichen Abenteuern „Fanfiction“ zu schreiben, war in erster Linie, dass die Helden alle Männer sind. Das musste sich natürlich ändern, und bei näherem Hinsehen und Hinschreiben eben noch eine Menge mehr. So entstand nach und nach so viel Weltenbau, dass die eigentlichen Geschichten fast darunter verschwinden. Wahrscheinlich werden Fachleute, so sie mitlesen, trotzdem viele Elemente wiedererkennen.

Traditionen alt und neu

Traditionen alt und neu

Ein „altes“ traditionelles Fest ist gerade vorbei, das Burgfest, gestartet 1904 „zum Besten der Bismarck-Warte“. Besagter Turm wird inzwischen aus anderen Mitteln finanziert, und wer heute das Burgfest besucht, hat mit Sicherheit nicht das Andenken des „eisernen Kanzlers“ im Sinn. Der Ursprung des Festes ist mit einem eigenen Geflecht aus Plänen und Ideen verbunden, über die auf dieser Website allerhand nachzulesen ist. Vor Kurzem hat der Betreiber das Ergebnis des damaligen Volksfestes auf der Litzelröder besucht.

Lindenfels-Festival

Demnächst steht ein neues, hoffentlich bald ebenso traditionelles Fest an, das eindeutig ins 21. Jahrhundert gehört: Am 28. August startet das Lindenfels-Festival LiFe ’22 mit einer Tour durch die Stadtteile. Am ersten Wochenende im September, gleichzeitig mit dem diesjährigen Ökomarkt, gehen dann verschiedene Konzerte über die Bühne neben der Kirche. Der Vorverkauf hat begonnen, Programm und Karmakasse sind unter dem obigen Link zu finden. Laut Auskunft beim Info-Abend treten mehr Künstlerinnen namens Lisa auf als rein männliche Acts. Auch die Bleichgesichter sind nicht unter sich.

Die erste Veranstaltung war 2020 geplant, aber jenes Jahr entpuppte sich als suboptimal für solche Vorhaben. 2021 gab es eine stark abgespeckte Version mit Yoga und Hapkido an der frischen Luft. Auch dieses Jahr ist das Programm noch ein wenig sparsam im Vergleich zu all den Ideen, die bei den Vorbesprechungen schon im Bürgerhaus herumschwirrten. Deshalb drücke ich dem neuen Festival alle vorhandenen Daumen, dass es Wurzeln schlagen und prächtig wachsen möge.

Muschelfest

Am selben Wochenende, am 3. und 4. September, um genau zu sein, steigt auch ein mittelaltes Traditionsfest, das Muschelfest in Fränkisch-Crumbach. 2010 kam man dort erstmals auf den Gedanken, eine Wagenladung voll Miesmuscheln aus der Bretagne anzuliefern und bei einem Volksfest zu verkaufen. Nach zwei Jahren Ausfall kann dieses Jahr das Jubiläum angemessen gefeiert werden. Ab 13 Uhr am Sonntag ist mit musikalischen Aktivitäten von Port Melange zu rechnen, es darf getanzt werden.

Entstanden ist das Fest aus einer privaten Freundschaft, basierend auf der Verschwisterung zwischen Reichelsheim und Dol-de-Bretagne (Quelle). Damit ist es Teil einer sinnvollen Antwort auf die „Erbfeind“-Rhetorik, die zur Zeit des ersten Burgfestes im Schwange war. Anstelle des früher üblichen Revanchismus kamen nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa internationale Städtepartnerschaften in Mode und brachten alljährliche bis alltägliche Kontakte mit sich.

Möge das „feste Feiern“ in unterschiedlichen Zusammenhängen noch lange zur Verständigung beitragen.

 

Bild: Pixabay

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