La Ballade

Geschichten und Musik

Brot zum Teilen 2

Gründonnerstag ist vorbei, Fronleichnam ebenso, trotzdem gibt es noch einmal Brot zum Teilen. Ich bin auf zwei Rezepte gestoßen, mit denen ich etwas mehr Erfolg habe als mit dem bisherigen. Natürlich sind daran immer auch Zutaten beteiligt, die zufällig von der letzten Back- oder Kochaktion noch in der Nähe sind. In diesem Fall hat zudem vor Kurzem ein Besuch in der Herrnmühle in Reichelsheim stattgefunden und ich habe Gehaltvolleres mitgebracht als gelbe Säcke.

Also, Variante 1 (im Bild rechts): Hausgemachtes Körner-Toastbrot

  • 180 g Weizenmehl
  • 70 g Einkornmehl
  • 1 EL Salz
  • ½ Päckchen Backpulver
  • 50 g gemischt: Saatenmischung, Flockenmischung, Hanfsamen geschält
  • 150 ml Hafermilch

Den Backofen auf 200 °C vorheizen.

Die trockenen Zutaten mischen. Mit der Hafermilch zu einem glatten Teig verrühren.

Kurz kneten, zu einer Scheibe formen und auf etwa 5 cm plattdrücken.

25 Minuten backen. Auf einem Draht kurz abkühlen lassen.

Entweder noch warm anschneiden oder eben toasten.

Brot zum Teilen 2

Variante 2 (im Bild links): Körnerbrot mit Curry

  • 300 g Weizenmehl
  • 200 g Einkornmehl
  • 1 Päckchen Hefe
  • 1 EL Salz
  • 1 ½ EL Curry
  • 100 ml Verjus (»Sauersaft« schreibt das Weingut meines Vertrauens)
  • 250 ml warmes Wasser
  • 30 g Butter, zerlassen
  • je 40 g Saatenmischung, Flockenmischung, Hanfsamen geschält

Die trockenen Zutaten mischen. Mit der warmen Flüssigkeit und der zerlassenen Butter zu einem glatten Teig kneten. Noch ein bisschen länger kneten. Und noch ein bisschen.

Die Schüssel in eine Plastiktüte (z. B. den oben genannten gelben Sack) stecken. Den Teig an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.

Die Körnermischung dazugeben und gründlich einkneten. Das Ganze zu einem länglichen Laib formen.

Den Backofen auf 200 °C vorheizen und das Brot auf der mittleren Schiene ca. 1 Stunde backen.

Auf einem Draht abkühlen lassen.

Guten Appetit.

Maitour: Keltenwelt am Glauberg

Maitour: Keltenwelt am Glauberg

Begegnung auf dem Außengelände

Es war eine spontane Idee, die diesjährige Maitour zur Keltenwelt am Glauberg zu machen. Das Wetter spielte mit, und sie erwies sich als ziemlich gut.

Ausstellung

Die Ausstellung und das Gelände waren gut besucht, aber noch nicht so, dass sich die Leute gegenseitig auf den Füßen standen. Es gab genügend Raum, die ausgestellten Objekte in Ruhe zu betrachten und die dazugehörigen Texte zu lesen.

Zu sehen sind die Originalfunde aus den Keltengräbern, oft nur mit Andeutungen, wie der Gegenstand vollständig ausgesehen haben könnte, als er noch in Betrieb war. Vergängliche Materialien werden in der Beschreibung erwähnt, den Rest darf mensch sich denken.

Besonders faszinierend fand ich die Met-Gefäße. Ich mag das Zeug nun mal. Mit den inzwischen vorhandenen Analysemethoden wurden die Pollenreste aus den Bronzekannen untersucht, und es stellte sich heraus, dass der Honig zur Met-Herstellung von verschiedenen Orten stammte – unter anderem aus dem Odenwald.

Schmuck aus Bernstein (Ostsee) und Korallen (Mittelmeer) zeigt ebenfalls, dass die Herrschaften schon recht weiträumig Handel trieben.

Außengelände

Zum Museum gehört ein Außengelände, das Plateau, auf dem sich erst die Keltensiedlung, später eine mittelalterliche Burg befanden. Die sichtbaren Reste sind eher spärlich. Dafür ist das Gelände optimal zum Spazierengehen, Picknicken, Abhängen am Tümpel geeignet. Am Feiertag bei schönem Wetter wurde davon eifrig Gebrauch gemacht. Allerdings muss mensch einigermaßen gut zu Fuß sein, um hinaufzukommen.

Auf der anderen Seite des Museums liegt der rekonstruierte Grabhügel mit einer Grabenanlage, teils rundum, teils vom Hügel weg führend – bis zum nächsten Rapsfeld. Laut Plan wäre an der Stelle eine „Prozessionsstraße“ weitergegangen. In der Nähe des Hügels ist eine Anordnung von hohen Holzpfählen zu sehen, entsprechend den im Boden gefundenen Spuren. Die Wissenschaft ist sich noch nicht recht einig, wozu diese gedient haben könnten.

Eine ähnliche Frage stellt sich mit Bezug auf die schwarzen Kunststoffskulpturen des Keltenfürsten, die in kleineren oder größeren Gruppen herumstehen. Die Sandstein-Variante drinnen in der Ausstellung finde ich jedenfalls eher beeindruckend, erst recht im Zusammenhang mit den Grabungsfunden, die gleich daneben ausgestellt sind.

Verpflegung und Anreise

Im Bistro sammelten sich das Publikum, da entstand vorübergehend auch mal eine kleine Schlange an der Theke. Trotzdem fanden wohl die meisten, die wollten, einen Platz auf der Terrasse. Wer mag, kann eine vegane Flammkuchen-Variante haben, und regionale Apfelschorle.

Am Parkplatz kann Strom getankt werden. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich schwieriger, da der Bahnhof etwa anderthalb Kilometer entfernt im Tal liegt. Damit eignet sich der Plan eher für Leute, die gut zu Fuß sind.

Ausführliche Infos hat der Ausstellungsband Das Rätsel der Kelten vom Glauberg, erschienen 2002 bei Theiss

Lesung in Gadernheim

 Ich tauche kurz aus der Versenkung auf, um die nächste Lesung anzukündigen: am 23. April um 19.00 Uhr in Gadernheim in der evangelischen Kirche. Organisiert hat das Ganze der Landfrauenverein, es gibt wieder Live-Musik – mit einer recht zahlreichen Band – und gutes Essen.

Wer also zufällig in der Gegend ist, darf gern vorbeikommen.

Pause beendet

Inzwischen ist auch Maria Lichtmess vorbei, also höchste Zeit, aus der Weihnachts- und Umbaupause wieder aufzutauchen. Ich habe hier ein wenig entrümpelt, und seitdem funktioniert das eine oder andere besser. Insbesondere veraltete Termine oder Rezensionen sind verschwunden. Aus den Jahren 2020 und 2021 habe ich allerdings das meiste stehen lassen als eine Art Corona-Chronik. Es fühlt sich immer noch merkwürdig an, darüber nachzulesen, obwohl bei mir persönlich sehr wenig Dramatisches passiert ist. Es gab nicht mal große Auftrags-Einbrüche (außer beim Orgel spielen auf dem Friedhof). Und im Großen und Ganzen sieht die Lage so aus, als ob inzwischen eher mehr optimistischer Eskapismus gebraucht würde als weniger. Ich werde mich also bemühen, immer mal wieder Nachschub zu liefern.

Die Seite Gelesenes, die ich doch nie aktuell gehalten habe, ist verschwunden. Stattdessen versuche ich, mittels Bookwyrm auf dem Laufenden zu bleiben. Dort erscheinen dann auch Sterne-Bewertungen für die betreffenden Bücher, eventuell mit kurzem Kommentar. Ich hege außerdem den guten Vorsatz, auch auf Kaufplattformen Bewertungen zu hinterlassen.

Auf der Seite Übersetztes sind ein paar neue Einträge dazugekommen, und erfreulicherweise geht es da regelmäßig weiter. Damit keine Routine aufkommt, treibt die Technik immer wieder Späßchen. Ich versuche, einigermaßen am Ball zu bleiben und dabei den Lawinen auszuweichen. Vermutlich stehen in diesem Jahr ein paar größere Software-Updates an. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich mich an diese Ablieferung von neumodischem Kram gewöhnt habe. Beim E-Auto ging es einigermaßen flott. Nächstes Wochenende steht die erste längere Tour an.

Unter Geschriebenes sind für dieses Jahr zwei neue Einträge zu erwarten, Anthologien, zu denen ich einen Beitrag liefern darf. Vielleicht tut sich schon rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse etwas. Eine Sache kann ich mit gewisser Aussicht auf Verwirklichung ankündigen: Ich bereite wieder eine Reihe von Adventsgeschichten vor, die zur entsprechenden Jahreszeit ausgehängt werden sollen.

Die absolut einmalige, unvergleichliche Band hat sich neu besetzt und umbenannt. Die erste Probe steigt am Sonntag. Wir werden sehen, wie sich die Sache anlässt und ob hier bald Musiktermine auftauchen. Ansonsten liegt hier ein Stapel Noten für die Schwäbisch Haller Sackpfeifertage, und ich komme nicht dazu, sie mir näher anzuschauen. Dafür übe ich Clementine de Bourges, die schlägt auch ungefähr ins Thema.

Und zum Schluss noch ein Termin in Sachen Odenwälderei: Ja zur Vielfalt!

 

Umbaupause

Das neue Jahr hat begonnen, die Sternsinger waren da, es wird Zeit, die Weihnachtsdeko abzuräumen und zu überlegen, was in der kommenden Saison alles in den Garten kommt. Deshalb ist hier erst einmal Umbaupause. Es werden alte Artikel und Bilder verschwinden, damit wieder Platz für Neues ist. Es werden Themes und Plug-ins ausprobiert, also wird es vermutlich ein Weilchen chaotisch zugehen. Danach geht es weiter mit Geschichte(n) und Musik, echtem Essen und was das Leben sonst noch angenehm macht.

Zur Unterhaltung, bis es weitergeht, kommt noch etwas Musik, Theophania Cecil, Voluntary 2, gespielt von Anne Page.

 

Lesung in Viernheim

Es wird wieder einmal höchste Zeit für ein Update, denn nach der Buchmesse steht schon bald wieder eine Lesung an, in der Kulturscheune in Viernheim am 12. November ab 14 Uhr. Da außer mir noch vier Menschen lesen, die Band Quest42 spielt und noch Zeit für Kaffee und Kuchen vorgesehen ist, dauert das Ganze bis 17 Uhr.

Mit von der Partie sind Elisabeth Akinor, Ulf Fildebrandt, Christian Metzger und Odine Raven. Das Programm wird also von fantastisch, historisch bis futuristisch ziemlich abwechslungsreich. Wir hoffen auf regen Besuch.

Wenn in nächster Zeit noch weitere Informationen auftauchen, werden sie hier bekannt gegeben.

Rückblick

Anfang August, kurz vor Urlaub, ist die beste Jahreszeit für einen Rückblick auf das erste halbe Jahr. Na gut, ein Halbjahr plus.

In dieser Zeit wurde eine größere Übersetzung fertig, »Das Reis-Buch« von Sri Owen. Es erscheint im September und kann bereits vorbestellt werden (im Autorenwelt-Shop zum Beispiel). Außerdem gibt es Neues aus der Waldläufer-Saga. Die Übersetzung von Band 12 biegt in die Zielgerade ein, bei Amazon erschienen sind inzwischen die Bände »Die Türkiskönigin« (8), »Verrat im Norden« (9) und »Das Waldläuferkonzil« (10). Dazwischen kam noch etwas kleineres Musikalisches, auch dieses Jahr wieder Händel.

Geschrieben habe ich seit Mai (Einsendeschluss für das PAN-Stipendium) nicht mehr viel. Eine Kurzgeschichte ist zum Verlag OhneOhren gewandert. Die betreffende Ausschreibung läuft noch, wer also einen inspirierenden Vertipper auf Lager hat, kann ihn bis Ende September kreativ verwursten. Eine wesentlich kürzere Geschichte soll sich in den nächsten Tagen auf den Weg machen, und für den Herbst sind noch zwei in Arbeit (Ausschreibung eins und zwei). Ich hoffe, dass ich im Urlaub mit »Das Schwert des Wilden Landes« weiterkomme. Wie schon öfter bin ich überzeugt, dass es bis zur fertigen Fassung nicht mehr weit ist und ich diesmal aber den richtigen Dreh habe, um alles zum guten Ende zu bringen.

RückblickMeine Garten-Versuche waren nicht von großen Erfolgen gekrönt. Es gab etliche daumenkuppengroße Karöttchen und eine Handvoll Kirschtomaten – alles lecker, aber halt in recht übersichtlichen Mengen. Bei den Tomaten ist Nachschub unterwegs, auch in etwas größerem Format. Mal sehen, wie sie das aktuelle Regenwetter überstehen. Andererseits zieren sich derzeit sogar die Zucchini, sie kommen über Blüten nicht hinaus.

Etwas mehr Erfolg habe ich beim Teepilz-Züchten. Die Kombucha-Beschaffung hier vor Ort ist nicht ganz einfach, der hiesige Laden hat keinen, der in Fahrradentfernung nimmt die leeren Flaschen nicht zurück. Also bin ich in die Produktion eingestiegen (mit einem Starter-Set von Fairment). Derzeit entwickelt sich der dritte Ansatz, diesmal mit Schwarztee. Den zweiten mit Earl Grey finde ich ausgesprochen lecker, aber das soll den beteiligten Mikroben nicht gut bekommen. Und die spielen bei der Aktion schließlich die Hauptrolle, also probiere ich weiter herum. Die nächste spannende Stelle wird der Urlaub. Angeblich hilft, Pilz und Ansatzflüssigkeit in einem dicht verschlossenen Glas im Kühlschrank zu parken. Wir werden sehen.

RückblickIn Winneweh habe ich festgestellt, dass ich auch in meinem eUp übernachten kann. Die Methode lässt sich noch optimieren, aber auf dem ziemlich flachgelegtem Vordersitz war es schon recht gemütlich. Vor allem, während draußen ein Gewitter tobte. Immerhin konnten wohl alle wieder ohne fremde Hilfe von der Wiese fahren. (Ein Wink mit dem Methorn nach Wacken …)

Als nächstes geht es zum Burgfest, dieses Jahr mit Drohnenshow statt Feuerwerk. Aktuell dürfte die Waldbrandgefahr zwar gebannt sein, aber bis vor ein paar Wochen sah es noch deutlich anders aus, und weniger böllern schadet nie.

Im September werde ich dann wohl wieder aus der Versenkung auftauchen, vermutlich mit der einen oder anderen Back-Aktion.

Drei Lesungen

In den letzten zwei Wochen war ich bei drei Lesungen, inklusive meiner eigenen, die hier ja schon erwähnt wurde.

Lesung Nr. 1

Die erste fand am 27. Mai in Lindenfels im ökumenischen Gemeindesaal statt, organisiert von der Ideenwerkstatt der evangelischen Kirchengemeinde. Gelesen haben Stefanie Bender aus Rückkehr des Wächters und Die Hexe von Crumbach sowie Cat Lewis aus Schatten über Havensbury.

Drei Lesungen, Nr. 1

Beute aus Lindenfels

Rückkehr des Wächters ist Engelsfantasy für fortgeschrittene Fans dieses Untergenres. Die Hexe von Crumbach ist ein Sammelband mit den historischen Mystery-Geschichten „Das Todesmal‟ und der Fortsetzung »Der Todesritus«, die im 16. Jahrhundert im Odenwald spielen (Mümling-Grumbach übrigens, um Verwechslungen zu vermeiden). Es wird finster und blutig …

Schatten über Havensbury spielt, wie sich anhand des Titels vermuten lässt, in England, auch wenn die Autorin aus Brandenburg stammt. Es handelt sich um einen Familiengeheimnis-Roman, der in die 1950er und 60er Jahre zurückführt. Das Ambiente ist eher heimelig, und natürlich gibt es mindestens eine große Liebe.

Der Saal war gut besetzt, im Anschluss wurde gefragt und geredet, und es gab Pizzaschnecken. Also eine gelungene Veranstaltung, die vielleicht den Auftakt für mehr und Ähnliches darstellt.

Lesung Nr. 2
Drei Lesungen, Nr. 2

Vorlesestunde

Die zweite Lesung war meine eigene. Aus diesem Anlass gibt es jetzt auch wieder eine Printversion meines Erstlings Der Jahrmarkt zu Jakobi, zu bestellen in der Buchhandlung des Vertrauens. Auch hier haben sich viele Zuhörerinnen eingefunden – mehr als Musiker, wie erhofft. Die Band hat die Gelegenheit genutzt und nach den vier mehr oder weniger mittelalterlichen Stücken zur Lesung noch etwas Tanzmusik gespielt, offenbar zur Freude des Publikums.

Hier kamen die Gespräche eher unter den Zuhörenden in Gang, die klassischen Lesungsfragen blieben aus, es wollte auch niemand wissen, was denn die Drehleier für ein Instrument wäre. Die Verpflegung kam in diesem Fall von der hauseigenen Küche. Sowohl die Band als auch die Autorin stehen dem Vernehmen nach für weitere Aktionen dieser Art zur Verfügung.

Lesung Nr. 3

Lesung Nr. 3 fand in einem eher ungewöhnlichen Rahmen statt, im Vogelpark Viernheim, zwischen dem geschlossenen Restaurant, der Wellensittich-Voliere und dem Kranichgehege. Ein Besuch dort lohnt sich auch, wenn gerade nicht gelesen wird. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Autorengruppe Vernes Federn. Es lasen Katja Rocker aus ihrer Kurzgeschichte „Paradise Lost‟ in der Anthologie Generationen aus den letzten paar Jahrgängen der Story-Olympiade, Bettina Ickelsheimer-Förster, Verlegerin des Shadodex Verlags aus Das Pegasosgen von Eve Grass, Odine Raven aus ihrem Roman Das Geheimnis des Monsieur Arnaud und Christian Metzger aus seiner Kurzgeschichte „Wer den Rebstock nicht ehrt, ist die Trauben nicht wert‟ in der Anthologie Fantastische Elemente: Erde, die hoffentlich bald bei der Geschichtenzisterne erhältlich sein wird. Es ging also von Science Fiction mit der Besiedlung fremder Planeten über Mystery und Urban Fantasy zum High-Fantasy-Krimi mit hohem Weinanteil.

Drei Lesungen, Nr. 3

Zuhörer

Die ständigen Bewohner des Parks hatten ihr Wörtchen mitzureden, insbesondere ein Pfau und ein Trompeterhornvogel; letzterer weint allerdings eher, als dass er trompetet. Auch hier bog die Band – Bockstein mit Odine Raven als Sängerin – im Anschluss an die Lesungen in ein kurzes Konzert ab. Die Verpflegung musste kurzfristig umgekrempelt werden, da der prinzipiell empfehlenswerte Kiosk des Vogelparks krankheitsbedingt geschlossen blieb. Trotzdem gab es Kaffee und Kuchen sowie die nötigen Kaltgetränke.

Ich habe bei dieser Gelegenheit unter anderem Selbst Feen können sterben von Christian Metzger gekauft, ebenfalls ein High-Fantasy-Krimi, den ich dann in einem Rutsch durchlesen musste. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

900 Jahre Lindenfels

Gestern Abend haben die Jubiläumsfeierlichkeiten für 900 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Lindenfels begonnen, mit einer öffentlichen Festsitzung der Stadtverordnetenversammlung. Eröffnet und begleitet hat das Trio Kühn & Co. beswingt mit Kontrabass, Akkordeon und Saxophon. Der Stadtverordnetenvorsteher trug vor, was ChatGPT zum Thema zu sagen hatte, später wurde der Ministerpräsident mit vergleichbaren Luftblasen zugeschaltet …

Deutlich gehaltvoller war der Vortrag von Thomas Steinmetz, dem Spezialisten für Burgen im Odenwald, über die Burg Lindenfels – beginnend mit besagter Urkunde, in der erstmals ein Bertold von Lindenfels als Zeuge genannt wird, über mittelalterliche Klohäuschen bis zum unkriegerischen Ende der Burg in der frühen Neuzeit. Das anschließende Feuerwerk passte genau zwischen mehrere Runden Regenwetter; immerhin gab es derzeit keinen Anlass, es wegen Brandgefahr ausfallen zu lassen.

Heute geht es weiter mit dem Ostermarkt (auch morgen noch) und am Abend mit dem Lärmfeuer, unter anderem in Eulsbach. Höhepunkte aus dem weiteren Programm findet sich auf der Website der Stadt Lindenfels. Dazu werde ich ebenfalls etwas beitragen, nämlich eine Lesung aus meinem Mittelalter-Krimi Der Jahrmarkt zu Jakobi (Freitag, 2. Juni, 19.00 Uhr, Gasthaus Ludwigshöhe). Weitere Einzelheiten werden hier mit Sicherheit noch bekanntgegeben.

… und noch mehr Mittelalter

Da der 25. März außerdem noch Indiebookday ist, sei hier noch auf einen kleinen Verlag mit überwiegend mittelalterlichem Programm verwiesen, den Burgenwelt-Verlag. Ich kann hier besonders Tod einer Andentaube und die Anthologie Gesänge aus dunklen Zeiten empfehlen. Wer es auf mittelalterliche Krimis abgesehen hat, sollte sich beim Ammianus-Verlag Tod einer Hofdame von Isabella Benz anschauen.

PAN-Stipendium 2023

Seit heute – und bis zum 15. Mai – ist es möglich, sich um das PAN-Stipendium 2023 zu bewerben. (Zum Kleingedruckten geht es hier entlang.) Damit sind hier die Geschichten an der Reihe.

Letztes Jahr habe ich es in der Sparte Kinder- und Jugendliteratur immerhin auf die Shortlist gebracht. Die Geschichte liegt noch bei der einen oder anderen Agentur. Wie es danach mit ihr weitergeht, wird sich zeigen.

In diesem Jahr will ich es mit einer Geschichte aus meiner dienstältesten Fantasywelt versuchen. Ich habe letztes Jahr angefangen, sie zu schreiben, vor allem zum Abtauchen und Wohlfühlen. Es gab nur einen Fixpunkt: Wenn ich nicht mehr weiterweiß, kommt nicht etwa jemand mit Pistole zur Tür herein, sondern meine Heldin geht an den Teich und singt dort mit den Fröschen im Chor. Damit habe ich es es auf über 140 Seiten gebracht, und jetzt versuche ich, das Ganze mit einem nachvollziehbaren Plot, glaubhaften Figuren und wiedererkennbaren Schauplätzen auszustatten.

Über die Welt, in der das Abenteuer spielt, schreibe ich seit etwa vierzig Jahren (eine Geschichte von dort gibt es in »Der Weg nach Hause«; die ist auch schon etwas älter), in den letzten Jahren auch immer mal im NaNoWriMo. In dieser Zeit hat sich natürlich einiges weiterentwickelt, manches ist aber noch so, wie es von Anfang an gedacht war. Das Volk, zu dem meine Heldin gehört, dessen Reiselust und seine ausufernde Sprache zum Beispiel, auch die verschiedenen Möglichkeiten, Magie zu wirken, das politische Grundgerüst … Diesen Weltenbau, und 83 Seiten eher peinlichen alten Text versuche ich jetzt zu einem ansprechenden neuen Roman zu verarbeiten. Noch bin ich da optimistisch.

Eine gewisse Diskussion läuft gerade um einen Punkt der Ausschreibungsbedingungen: Das eingereichte Projekt soll ohne die Hilfe einer KI geschaffen worden sein. So weit, so gut. Dem Vernehmen nach haben bereits Herausgeber das Handtuch geworfen, weil sie in computergenerierten Einsendungen ertrinken. Nun ist hier allerdings von »eindeutige[n] Nachweise[n] zur konventionellen Erstellung« die Rede. Auf der Textebene sollte sich das machen lassen, erst recht, wenn es jemand mit der kürzestmöglichen Abkürzung versucht. Schwieriger wird es, wenn die KI nur am Plotgerüst oder an der Recherche beteiligt war. Ich bin gespannt, wie sich diese Frage klären wird.

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