Wolfenbütteler Gespräch - Nachlese Teil 1

Das diesjährige Wolfenbütteler Gespräch begann für mich wegen einer Zugverspätung mit dem traditionellen Abendessen im Wok-In am Bahnhof. Das ist gleich die erste Gelegenheit, ein paar neue Kolleginnen kennenzulernen. In diesem Fall Christine Diefenbacher, Jeannette Bauroth und Anja Lerz.

Auf dem Weg zum Lesefest in der Schünemannschen Mühle bot das Maifest auf dem Stadtmarkt ein musikalisches Kontrastprogramm.

Im ersten Leseslot habe ich mir Claudia Buchholtz mit Der König der Pinguine von Ned Zeman angehört. Darin geht es um den Schweizer Fotografen Bruno P. Zehnder, der sich auf Kaiserpinguine spezialisiert hatte. Er starb auf der Jagd nach einer letzten Fotostrecke und wurde im Beisein einer Abordnung der nächstgelegenen Kolonie auf der Buromski-Insel bestattet. Welche Schlüsse wird wohl die Archäologie einer fernen Zukunft aus diesem Gräberfeld ziehen?

Im zweiten Programmteil vor der Pause las Christian Hansen aus Die Prinzessin Primavera von César Aira. Die Titelfigur übersetzt Unterhaltungsromane, und in Anbetracht des Publikums nahm ihre Berufsauffassung in der Lesung breiten Raum ein. Die Handlung dreht sich allerdings um ihre Auseinandersetzung mit ihrem ewigen Widersacher General Winter.

Nach der Pause war Karen Nölle an der Reihe, die schon beim PAN-Branchentreffen auf dem Podium vertreten war. Diesmal ging es allerdings nicht um Phantastik, sondern um Naturbeobachtung: Pilger am Tinker Creek von Annie Dillard. In dem betreffenden Ausschnitt machten die weit reisenden Monarchfalter bei der Erzählerin Station.

Damit war allerdings meine Aufnahmefähigkeit für diesen Abend erschöpft. Und das zweite Glas Wein hat nicht wirklich weitergeholfen. Also machte ich mich über das oben erwähnte Maifest – inzwischen mit Lightshow – auf den Weg zurück ins Hotel.

Fortsetzung folgt.