Geschichten und Musik

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Neuerscheinung – Der Verbannte auf dem Eisernhof

Buchcover »Der Verbannte auf dem Eisernhof«Wie geplant ist heute mein neuer Roman erschienen, Der Verbannte auf dem Eisernhof, ein Cozy Fantasy-Abenteuer mit kleinen bunten Drachen, klingenden Schellen und eiskaltem Bergsee.

Ich habe bisher noch nicht allzu viel davon erzählt, aber vielleicht hat ja jemand im Fediversum den Hashtag #PhantastikPrompts bzw. #Meni verfolgt. Hier jedenfalls der Klappentext:

Endlich sind sie wieder zusammen: Seit ihrer Ausbildung an der Königlichen Kriegsakademie haben Tris, Tov, Ag und Echse etliche Abenteuer erlebt, bis sie getrennte Wege gingen. Nun treffen sie sich nach Jahren voller Erfahrungen und Veränderungen wieder. Ein Grund zum Feiern, wie sie finden.

Doch Ag bringt mit seinen politischen Ambitionen alles durcheinander. Ein alter Konflikt um die Zauberei lodert auf. Es gibt Verletzte und gar einen Toten, Geister führen die Lebenden auf Abwege. Und was hat der junge Gaukler damit zu tun, der als Verbannter auf dem Eisernhof festsitzt?

Die vier Freunde schieben das Feiern auf und suchen nach einer Lösung, denn nur mit Apfelwein und guten Worten wird sich die Ruhe in ihrem Dorf in den Bergen nicht wiederherstellen lassen.

Wer sich schon ein wenig einstimmen möchte, findet hier eine Leseprobe. Dazu passt der unten stehende Nachtisch, wie er beim Festessen im Ordenshaus für Banngesang auf dem Tisch stehen könnte. Die Zubereitung ist problemlos ohne den Zauber Küchenlied möglich.

Ziegenfrischkäse mit Apfel und Nüssen

  • 20 g Rosinen
  • 4 EL Mirabellenbrand
  • 30 g Walnüsse (ohne Schale gewogen)
  • 1 Apfel, ca. 120 g
  • 2 EL aromatischer, cremiger Honig
  • 150 g Ziegenfrischkäse
  • Zimt nach Geschmack

Die Rosinen im Mirabellenbrand einweichen. Ca. 1 Stunde stehen lassen.

Die Nüsse knacken und zerkrümeln.

Den Apfel schälen und das Kernhaus entfernen. Fruchtfleisch fein hacken.

Die Rosinen abgießen, dann Nüsse und Apfel untermischen.

Honig und Ziegenkäse einrühren.

Kalt stellen.

Lebenszeichen nach dem Urlaub

Am Ende von Woche zwei nach dem Urlaub gebe ich hier kurz wieder ein Lebenszeichen. Drei Wochen draußen herumlaufen, schwimmen und zumindest ein schönes Konzert (von Concierto Ibérico) hören, war genau das Richtige für die Jahreszeit.

Nicht alles Grünzeug hat bis zum kürzlich wieder einsetzenden Regen überlebt. Die Tomaten, äh, Tomätchen kommen allerdings reichlich, und ein paar unentwegte Mangold- und Grünkohlpflanzen sind inzwischen auf dem Weg zur dritten Ernte.

Im Büro geht es jetzt im Normalbetrieb weiter. Ich übersetze an der neuen Fantasy-Serie von Pedro Urvi, damit es nach dem krönenden Abschluss der Waldläufer-Saga (Waldläuferehre, angekündigt für 23. Oktober) möglichst nahtlos weitergehen kann. Auch die halbjährliche Histo-Übersetzung für den Herbst ist schon angekündigt und soll in den nächsten Wochen über die Bühne gehen.

Nächsten Monat steht außerdem die Frankfurter Buchmesse an. Dort bin ich mittwochs und donnerstags anzutreffen, ebenso auf dem BuCon am Samstag. Im Gepäck habe ich Das Schwert des Wilden Landes.

Bis dahin bastle ich an meiner nächsten Veröffentlichung. Der Verbannte auf dem Eisernhof soll Anfang Oktober erscheinen – ein eher gemütliches Fantasy-Abenteuer mit kleinen bunten Drachen, klingenden Schellen und heißem Apfelwein. Die Welt begleitet mich schon seit ein paar Jahrzehnten. Einen kleinen Vorgeschmack, wie es dort zugeht, gibt es in »Der Weg nach Hause«.

Alte Geschichte frisch vertont

Nach ein paar Monaten Funkstille gibt es hier wieder einmal was Neues. Also, eigentlich eine alte Geschichte, aber die wurde frisch vertont.

»Der Tagedieb« ist schon 2018 erschienen, in der Anthologie Phantastische Sportler beim Verlag Torsten Low. (Da ist die ganze Sammlung auch immer noch zu haben.) Und jetzt, nach der märchenhaften Zeit von sieben Jahren, hat Klaus Neubauer sie für seinen Podcast Klausgesprochen eingelesen. Wer lieber hört als liest, kann sich dort umsehen. Es gibt eine Menge Geschichten aus allen phantastischen (und ein paar anderen) Genres zu entdecken. Damit verliert die nächste lange Autofahrt oder gar der Berg Bügelwäsche jeden Schrecken.

Noch etwas Hörbares kam mit einer kleinen Übersetzung zwischendurch: Die Oper Ariodante von Georg Friedrich Händel wurde von Les Arts Florissants verfilmt. Zumindest in Frankreich ist er bereits in den Kinos zu sehen. Für die deutsche Fassung kam der Trailer hier vorbei, »demnächst in Ihrem Kino« könnte es also barocke Klänge zu hören geben.

Gebräu zum Zweiten

Buchcover: Richard Hood & Nick Moyle, Brew it yourself - Selbstgebraute Getränke aus Wild- und GartenpflanzenSeit dem letzten Eintrag ist hier ein Päckchen mit Belegexemplaren eingegangen, in denen allerlei Gebräue und ihre Zutaten beschrieben werden. Meine persönliche Empfehlung in diesem Buch steht auf der allerletzten Seite – na gut, ein Register gibt es dann auch noch.  Switchel ist unkompliziert und lässt sich mit Heißem, Kaltem und bei Bedarf Höherprozentigem kombinieren.

Inzwischen habe ich eifrig weiter übersetzt, wie bereits erwähnt an einem umfangreichen Backbuch, das mich noch einige Wochen begleiten wird. Außerdem nähert sich die Waldläufer-Saga von Pedro Urvi dem furiosen Finale. Danach geht es in einer neuen abenteuerlichen Welt weiter.

Ich dachte, ich kann rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse zwei oder sogar drei gedruckte Ausgaben meiner Geschichten vorzeigen, aber die Lieferung lässt noch auf sich warten. Wahrscheinlich schlägt das Päckchen hier auf, während ich mich in Leipzig herumtreibe – unter anderem in der Phantastik-Lounge. Ein neues kleines E-Book gibt es allerdings, die im vorigen Beitrag angekündigten Goldmärchen. Mehr dazu unter Geschriebenes.

 

Update am 31. März: Es ist genau so gekommen wie oben beschrieben. Die Probedrucke sind eingetroffen, als ich in Leipzig war. Also habe ich nach meiner Rückkehr noch mal eifrig gebastelt, und jetzt gibt es Die Weinfestengel und Das Schwert des Wilden Landes auch als Print. Der Probedruck für Gold Edition wurde gestern in Auftrag gegeben und ist schon unterwegs. Nach der Buchmesse geht so was unvergleichlich viel schneller.

Noch ein Update am 5. April: Der Probedruck war recht ansehnlich, jetzt ist Gold Edition auch als echtes Heftchen zu haben, rechtzeitig fürs Osternest.

Adventliches Orgelkonzert und noch mehr

Ein kleines adventliches Orgelkonzert mit Andrea Hartenfeller:

https://rankett.net/w/nfyzMghbW2Nw23yZ8HLwpY

Nach dem dritten Advent könnte man langsam in der Weihnachtszeit ankommen. Ganz schaffe ich es noch nicht. Ein paar größere Projekte sind für dieses Jahr erst einmal abgeschlossen, darunter der Novemberroman.

Es gab noch ein Nest voll Steppenlaufvogelküken – eins ist herausgefallen und Nurdike hat es wieder aufgesammelt – und einen ziemlich uneinsichtigen Ardwold.
Thoig der Durstige, der in Das Schwert des Wilden Landes seinen großen Auftritt als Gletschermumie hat, durfte sich noch lebend einmischen und ein paar Sätze sagen. Zu trinken hat er allerdings nichts bekommen.
61.158 Wörter sind es geworden, bisher der längste solche Roman mit Ende. Es bleiben etliche lose Fäden, die ich bei der Überarbeitung verwahren muss. Das dürfte noch ein paar tausend Wörter liefern, ich weiß aber noch nicht, wann das an der Reihe ist.

Natürlich möchte ich nächste Woche auch etwas Lesestoff zu Weihnachten präsentieren. Das könnte klappen, aber auch nicht. Wer Lust auf eine winterliche Geschichte hat, kann schon einmal hier vorbeischauen.

Ansonsten habe ich Brot gebacken und Nusskrokant fabriziert. Was das Brot angeht, sollte ich wohl mal wieder auf Hefe umsteigen. Soda überzeugt mich nicht so ganz. Das Krokant-Rezept stammt aus dem Buch 33 süße Rezepte aus der Vorratskammer, und es hat genau so funktioniert wie gedacht: Ich habe ein paar Dosen aus dem Küchenregal geleert. Jetzt ist da wieder Platz für die Überreste der weihnachtlichen Kochaktion.

In diesem Jahr wird nicht nur gebacken, sondern auch gebraut. Schließlich habe ich im Sommer ein einschlägiges Buch übersetzt. Geplant ist außerdem die vegetarische Abwandlung eines historischen Suppenrezepts, das ich vor vielen Jahren in einem Kurs bei Danza Vosolvia gelernt habe. Ich werde berichten, wie sich diese Experimente bewähren.

Singet fröhlich im Advent

https://invidious.nerdvpn.de/watch?v=UMQz9kZY4ME

(Video: Singet fröhlich im Advent, EG (Hessen) 536, gespielt auf einem Flügelhorn)

 

Gestern Abend habe ich den diesjährigen November #WritingMonth mit gut 52.000 Wörtern und einem »großen Gesang« beendet.

In den beiden Jahren zuvor habe ich mich von der Fantasy-Saga inspirieren lassen, die ich derzeit übersetze. Das hat Spaß gemacht, und eins der Ergebnisse soll im kommenden Jahr veröffentlicht werden, Arbeitstitel »Der Verbannte auf dem Eisernhof«. Für dieses Jahr konnte ich dem allerdings keine neue Seite abgewinnen.

Für dieses Jahr habe ich mich ausdrücklich nach anderen Inspirationsquellen umgesehen. Es wurden eine Händel-Oper, eine Rittersage, über die ich im Urlaub beim Wandern gestolpert bin, und das diesjährige Koch- oder vielmehr Braubuch.

Von Orks und Menschen

Die wichtigste Grundlage war allerdings eine Reihe, für die ich zurzeit lektoriere – sehr freie Nacherzählungen nordischer Sagen. Dabei stoße ich immer wieder auf Stellen, an denen ich mich frage, ob es wirklich nötig ist, die Geschichte so zu erzählen, gerade diese Eigenschaften / solche Taten zu heroisieren oder gar zu vergöttern. Ein paar, die mir besonders haarsträubend erschienen, habe ich herausgepickt und gewendet, hin zu mehr Kooperation, auch unter ziemlich unterschiedlichen Leuten – hier: Orks und Menschen.

Das Abenteuer spielt in der gleichen Welt wie »Das Schwert des Wilden Landes«, nur einige hundert Jahre früher und unzählige Tagesreisen weiter östlich. Die Orks dieser Welt sind für ihre Bestrebungen, zum Mond zu fahren (bis dato erfolglos, aber die Entwicklung ist im Gange), und ihren Chorgesang bekannt. Daher der »große Gesang«, nicht im Advent, aber beim Frühlingsfest. Diese Tradition ist zum Zeitpunkt der Geschichte schon etabliert. Eine der Figuren bezieht ihre Kenntnisse der orkischen Sprache aus 150 bis 200 Jahre alten Chorälen. Sie redet also etwas eigenwillig, aber das ist definitiv besser, als die Nachbarn überhaupt nicht zu verstehen.

Im Lauf des Dezembers will ich noch einige Szenen schreiben, um die Geschichte komplett zu machen. Bei Gelegenheit werde ich hier davon oder anderen Advents-Aktivitäten berichten.

Neuerscheinung – Das Schwert des Wilden Landes

Mit dem neuen Monat ist eine Neuerscheinung zu verkünden: Das Schwert des Wilden Landes, Fantasy-Abenteuer mit sagenhaften Helden, prophetischen Träumen und Fledermauskacke. In älteren Beiträgen war von diesem Werk gelegentlich die Rede, die gibt es aber nicht mehr, deshalb ein paar aktuellere Bemerkungen dazu.

Das meint der Held Hossíek vom Bodrawer Moor: „Dieser Bericht stammt eindeutig von den Cantavuri. Das liest sich ja, als ob die dicke Händlerin alles eingefädelt hätte und ich in einer Tour vom Pferd gefallen, seekrank geworden oder in Gefangenschaft geraten wäre. Das schadet meinem Ruf und meiner Stellung beim König. In dieser Form darf die Geschichte auf keinen Fall weiterverbreitet werden.“

(Reaktion auf einen der #PhantastikPrompts von H. Thomsen auf Mastodon)

Die Geschichte wurde trotzdem veröffentlicht und alle Welt kann nachlesen, wer sich bei welcher Aufgabe wie geschickt angestellt hat. Ich wünsche viel Vergnügen dabei.

Dank

Für die Anregung zum Schreiben und den ersten „Abgabetermin“ zum Fertigstellen danke ich zwei dubiosen Kleinverlagen, von denen einer nicht mehr existiert und einer falsch abgebogen ist. (Das steht hier nicht, weil ich die Verlage irgendwie toll finde. Daher auch kein Link. Das soll nur darauf hinweisen, dass aus vermurksten Anfängen am Ende doch noch etwas wachsen kann. Wohl verpackt in einen Dateiordner hatte die Geschichte fast zwanzig Jahre Zeit zum Reifen.)

Dass nach dieser ersten „Endfassung“ noch eine bessere entstanden ist, verdanke ich der Odenwald-Therme in Bad König mit vielen Plotrunden im warmen Wasser und der Bibliothek Waldmühle in Soltau mit dem schönen Arbeitsplatz während des letzten Überarbeitungsdurchgangs. In dieser Zeit haben mich die oben erwähnten PhantastikPrompts und die Gruppe von Unentwegten, die den Hashtag füttern und verbreiten, bei der Stange gehalten. Für die Begleitung zur Veröffentlichung, insbesondere zum aktuellen Cover, danke ich der Plotgruppe im Tintenzirkel, organisiert von Regina Mars.

Käuflich zu erwerben ist das Buch z. B. hier, eine Leseprobe gibt es hier.

 

 

 

Rückblick

Anfang August, kurz vor Urlaub, ist die beste Jahreszeit für einen Rückblick auf das erste halbe Jahr. Na gut, ein Halbjahr plus.

In dieser Zeit wurde eine größere Übersetzung fertig, »Das Reis-Buch« von Sri Owen. Es erscheint im September und kann bereits vorbestellt werden (im Autorenwelt-Shop zum Beispiel). Außerdem gibt es Neues aus der Waldläufer-Saga. Die Übersetzung von Band 12 biegt in die Zielgerade ein, bei Amazon erschienen sind inzwischen die Bände »Die Türkiskönigin« (8), »Verrat im Norden« (9) und »Das Waldläuferkonzil« (10). Dazwischen kam noch etwas kleineres Musikalisches, auch dieses Jahr wieder Händel.

Geschrieben habe ich seit Mai (Einsendeschluss für das PAN-Stipendium) nicht mehr viel. Eine Kurzgeschichte ist zum Verlag OhneOhren gewandert. Die betreffende Ausschreibung läuft noch, wer also einen inspirierenden Vertipper auf Lager hat, kann ihn bis Ende September kreativ verwursten. Eine wesentlich kürzere Geschichte soll sich in den nächsten Tagen auf den Weg machen, und für den Herbst sind noch zwei in Arbeit (Ausschreibung eins und zwei). Ich hoffe, dass ich im Urlaub mit »Das Schwert des Wilden Landes« weiterkomme. Wie schon öfter bin ich überzeugt, dass es bis zur fertigen Fassung nicht mehr weit ist und ich diesmal aber den richtigen Dreh habe, um alles zum guten Ende zu bringen.

RückblickMeine Garten-Versuche waren nicht von großen Erfolgen gekrönt. Es gab etliche daumenkuppengroße Karöttchen und eine Handvoll Kirschtomaten – alles lecker, aber halt in recht übersichtlichen Mengen. Bei den Tomaten ist Nachschub unterwegs, auch in etwas größerem Format. Mal sehen, wie sie das aktuelle Regenwetter überstehen. Andererseits zieren sich derzeit sogar die Zucchini, sie kommen über Blüten nicht hinaus.

Etwas mehr Erfolg habe ich beim Teepilz-Züchten. Die Kombucha-Beschaffung hier vor Ort ist nicht ganz einfach, der hiesige Laden hat keinen, der in Fahrradentfernung nimmt die leeren Flaschen nicht zurück. Also bin ich in die Produktion eingestiegen (mit einem Starter-Set von Fairment). Derzeit entwickelt sich der dritte Ansatz, diesmal mit Schwarztee. Den zweiten mit Earl Grey finde ich ausgesprochen lecker, aber das soll den beteiligten Mikroben nicht gut bekommen. Und die spielen bei der Aktion schließlich die Hauptrolle, also probiere ich weiter herum. Die nächste spannende Stelle wird der Urlaub. Angeblich hilft, Pilz und Ansatzflüssigkeit in einem dicht verschlossenen Glas im Kühlschrank zu parken. Wir werden sehen.

RückblickIn Winneweh habe ich festgestellt, dass ich auch in meinem eUp übernachten kann. Die Methode lässt sich noch optimieren, aber auf dem ziemlich flachgelegtem Vordersitz war es schon recht gemütlich. Vor allem, während draußen ein Gewitter tobte. Immerhin konnten wohl alle wieder ohne fremde Hilfe von der Wiese fahren. (Ein Wink mit dem Methorn nach Wacken …)

Als nächstes geht es zum Burgfest, dieses Jahr mit Drohnenshow statt Feuerwerk. Aktuell dürfte die Waldbrandgefahr zwar gebannt sein, aber bis vor ein paar Wochen sah es noch deutlich anders aus, und weniger böllern schadet nie.

Im September werde ich dann wohl wieder aus der Versenkung auftauchen, vermutlich mit der einen oder anderen Back-Aktion.

PAN-Stipendium 2023

Seit heute – und bis zum 15. Mai – ist es möglich, sich um das PAN-Stipendium 2023 zu bewerben. Damit sind hier die Geschichten an der Reihe.

Letztes Jahr habe ich es in der Sparte Kinder- und Jugendliteratur immerhin auf die Shortlist gebracht. Die Geschichte liegt noch bei der einen oder anderen Agentur. Wie es danach mit ihr weitergeht, wird sich zeigen.

In diesem Jahr will ich es mit einer Geschichte aus meiner dienstältesten Fantasywelt versuchen. Ich habe letztes Jahr angefangen, sie zu schreiben, vor allem zum Abtauchen und Wohlfühlen. Es gab nur einen Fixpunkt: Wenn ich nicht mehr weiterweiß, kommt nicht etwa jemand mit Pistole zur Tür herein, sondern meine Heldin geht an den Teich und singt dort mit den Fröschen im Chor. Damit habe ich es es auf über 140 Seiten gebracht, und jetzt versuche ich, das Ganze mit einem nachvollziehbaren Plot, glaubhaften Figuren und wiedererkennbaren Schauplätzen auszustatten.

Über die Welt, in der das Abenteuer spielt, schreibe ich seit etwa vierzig Jahren (eine Geschichte von dort gibt es in »Der Weg nach Hause«; die ist auch schon etwas älter), in den letzten Jahren auch immer mal im NaNoWriMo. In dieser Zeit hat sich natürlich einiges weiterentwickelt, manches ist aber noch so, wie es von Anfang an gedacht war. Das Volk, zu dem meine Heldin gehört, dessen Reiselust und seine ausufernde Sprache zum Beispiel, auch die verschiedenen Möglichkeiten, Magie zu wirken, das politische Grundgerüst … Diesen Weltenbau, und 83 Seiten eher peinlichen alten Text versuche ich jetzt zu einem ansprechenden neuen Roman zu verarbeiten. Noch bin ich da optimistisch.

Eine gewisse Diskussion läuft gerade um einen Punkt der Ausschreibungsbedingungen: Das eingereichte Projekt soll ohne die Hilfe einer KI geschaffen worden sein. So weit, so gut. Dem Vernehmen nach haben bereits Herausgeber das Handtuch geworfen, weil sie in computergenerierten Einsendungen ertrinken. Nun ist hier allerdings von »eindeutige[n] Nachweise[n] zur konventionellen Erstellung« die Rede. Auf der Textebene sollte sich das machen lassen, erst recht, wenn es jemand mit der kürzestmöglichen Abkürzung versucht. Schwieriger wird es, wenn die KI nur am Plotgerüst oder an der Recherche beteiligt war. Ich bin gespannt, wie sich diese Frage klären wird.

Schnee

Der dritte Advent ist da und damit der Schnee, also ging es heute morgen mit dem Schneeschieber los. Da ich im November nichts zum NaNoWriMo habe verlauten lassen, gibt es hier einen Nachklapp-Schnipsel zum diesjährigen Roman. Yorgen (samt Krischi) habe ich beim Charakter-Wichteln im Tintenzirkel von Czara Niyaha bekommen. Er ist ein Nachkomme der hier schon mehrfach erwähnten Orks.

* * *

Adventskalender 3 - SchneeYorgen schaute dem Treiben bei der Akademie eine Weile zu. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es um diese Jahreszeit schneien konnte. Zu Hause in Uwo war jetzt noch Sommer, wenn sie wieder zurückkamen, wäre wohl der Herbst schon bemerkbar. Aber sie waren eben am anderen Ende der Welt, und hier ging der Winter ins Frühjahr über und wollte sich noch nicht geschlagen geben.

Auf dem Hügel bei der Akademie waren Leute mit Schlitten und Skiern unterwegs. Damit hatte sich Yorgen noch nie näher befasst, denn auf Uwo gab es nicht so viel offenes Gelände. An dem Hügel dort hatten die Kinder eine Menge Spaß, aber aus dem Alter war er heraus. Das überließ er seinen Geschwistern.

Das hier sah schon etwas verwegener aus, und wenn er es richtig verstanden hatte, taten sich die Studierenden zusammen und fuhren in großen Reisekisten weiter hinauf in die Berge, um dort noch waghalsigere Abfahrten zu unternehmen. Ob er sich einer von diesen Gruppen anschließen konnte? Nach dem Festakt und dem Ärger mit den Elementarwesen waren die Tage bis zu ihrer Abreise für Verhandlungen und Papierkram vorgesehen. Dabei wurde Yorgen nicht gebraucht.

Er fragte sich, wie die Vanilbären wohl auf das Wetter reagierten. Sie hatten die weite Reise zu verkraften, die fremde Umgebung, einen Anschlag mit Elementargeschossen, und jetzt auch noch Schnee. Vermutlich bekam ihnen all das nicht besonders gut.

Im Tiergarten waren noch Morgenläufer unterwegs. Andere schoben die Wege frei, teils mit großen Schaufeln, teils mit speziell ausgerüsteten Transportkisten. Auf der Wiese, wo es vor wenigen Tagen gebrannt hatte, war eine Schneeballschlacht im Gang. Yorgen machte einen großen Bogen um sie. Er misstraute Wurfgeschossen inzwischen sehr.

Die meisten Tiere schienen sich nichts aus dem Wetter zu machen. Sie standen bei ihrem Futter oder geschützt unter Bäumen. Manche spielten genauso ausgelassen im Schnee wie die Zweibeiner. Als er zum Gehege der Vanilbären neben dem Alten Herrenhaus kam, sah es dort anders aus. Es lag wie verlassen, nicht einmal das Futter war angerührt. Eine Studentin mit braunem Pferdeschwanz stand davor und suchte systematisch jeden Winkel ab. Der Käfig war mit Ästen, Laub und allerlei Spielzeug ausgestattet, das jetzt unter weißen Hauben steckte. „Ich sehe sie nicht“, sagte sie unglücklich. „Und drin in der Hütte sind sie auch nicht.“

Yorgen war nicht sicher, ob er gemeint war. „Können sie denn ausgebrochen sein?“, fragte er trotzdem.

Die Studentin fuhr erschrocken herum und brauchte einen Augenblick, sich zu fassen. „Entschuldigung“, murmelte sie dann. „Ich dachte, es wäre …“

„Tut mir leid, ich bin Yorgen. Aus Uwo“, fügte er hinzu.

„Ach so. Ah ja.“ Dann schaltete sie: „Ihr habt die zwei doch mitgebracht. Weißt du vielleicht, wo sie sich verstecken könnten?“

Er schüttelte den Kopf. „Sie tarnen sich nicht sehr gut, schon gar nicht auf Schnee.“ Dann suchte er genau wie sie den Käfig ab, jeden Ast, jedes Seil, jedes lauschige Eck.

„Können wir in die Hütte gehen?“, fragte er dann.

Sie nickte. „Ach so, ich heiße Vareke“, sagte sie noch, dann ging sie voran in die Hütte. Sie hatte einen Schlüssel. Dann war sie wohl für die Versorgung der beiden Bären zuständig.

Drinnen war es ebenfalls verdächtig still. Zwei Kästen in der richtigen Größe hingen als Schlafhöhlen an der Wand, eine Stange führte zu ihnen hin. Vareke streckte sich und versuchte, in die Kästen hineinzuschauen.

„Soll ich dir Hilfestellung geben?“, fragte Yorgen und hielt ihr die Hände hin.

Sie schüttelte halbherzig den Kopf. Offenbar traute sie dem Ork doch nicht ganz über den Weg. Er zuckte die Schultern. „Na dann.“

Er griff in seine Jacke und holte Krischi heraus.

„Du hast ja eine Ratte!“, rief Vareke begeistert. „Und so schön gescheckt!“

Yorgen grinste. „Das ist Krischi. Sie kann uns helfen, die Vanilbären suchen.“

„Darf ich sie mal streicheln?“

Er schaute Krischi an. Sie beäugte Vareke neugierig und schnupperte an ihrer Hand. „Sieht aus wie ja“, meinte er.

Vorsichtig strich Vareke Krischi über den Kopf und machte ihr Komplimente. „Und du kannst auch noch Bären suchen?“, fragte sie dann. „Ja, mach das, wir Zweibeiner finden sie nämlich nicht. – Ist sie deine Vertraute?“, wandte sie sich an Yorgen.

Er schüttelte den Kopf. „So viel Magie habe ich nicht. Aber irgendwie verständigen wir uns meistens doch.“

„Spannend“, sagte Vareke.

Yorgen schickte Krischi in die beiden Schlafhöhlen. Man hörte sie darin rumoren, dann kam sie aus der zweiten mit einem Stück weißer Rinde wieder. Darauf war mit Kohle ein Gesicht gezeichnet, das die Zunge herausstreckte. Ein pelziges Gesicht mit Hauern.

* * *

Mehr Schnee (und ein warmes Feuer im Ofen) gibt es bei Schatzzeiger.

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