(Gestern muss ich wohl beim virtuellen Früschoppen gelumpt haben, deshalb kam da nichts mehr. Jetzt ist das Burgfest vorbei, also geht es auch wieder weiter.) Es ist August, also wird es höchste Zeit, Vorbereitungen für ein Event im November zu treffen, den diesjährigen NaNoWriMo. Diese Veranstaltung war schon immer größtenteils virtuell, deshalb fallen keine Corona-bedingten Änderungen an. Am 1. November um 0.00 Uhr fällt der Startschuss, bis zum 30. um 24.00 Uhr sind 50.000 Wörter an einem Roman zu schreiben.

Wo kommen die Ideen her?

Das macht umso mehr Spaß, wenn man mit ein paar Gleichgesinnten unterwegs ist und sich gegenseitig anfeuern oder die halbgaren Ideen im großen gemeinsamen Kessel fertig auskochen kann. In einer solchen Gruppe lautet die aktuelle Aufgabe, sich gegenseitig die Bausteine für eine Geschichte zu schenken. Bis Ende August soll dieses grobe Konzept fertig sein. Deshalb fahnde ich nach Ideen.

In den vergangenen Jahren habe ich oft Ideen für meine November-Romane aus Übersetzungsprojekten entwickelt. Da kämen bisher in Frage: indische Küche, eine schnelle Rundreise durch etwa tausend Jahre terranische Geschichte oder eine Welt, in der schon der zweite Evil Overlord erfolgreich beseitigt wurde. Davon springt mich noch nichts so richtig an, aber ich kann anfangen, über das eine oder andere systematisch nachzudenken.

Damit daraus eine lebendige Geschichte wird, kann ein zufälliges Element ganz nützlich sein. Ein Artikel aus der Lokalzeitung zum Beispiel (über einen verschwundenen Pinguin) oder eine der unerwünschten Werbeanzeigen, die einen im Netz von allen Seiten nerven. Vor ein paar Jahren bin ich da auf ein silbern funkelndes Saxofon und eine Ansammlung von rosalila Disney-Prinzessinnen gestoßen. Das habe ich mit den Quinoa-Rezepten des damals anliegenden Kochbuchs gemixt und habe ein Portal-Fantasy-Abenteuer herausbekommen.

Wenn auch das noch nicht genügt, hilft das MP3-Orakel weiter. Man schreibe sich einige Fragen zum angepeilten Plot und den dazugehörigen Figuren auf, schalte den Player auf zufällige Wiedergabe und interpretiere die laufenden Titel als Antwort auf die Fragen. Da kommt es allerdings auf die Vielfalt der Playlist an. In meiner steckt recht viel Mittelalterliches, und daher tritt in mehr als einem meiner November-Romane die Jungfrau Maria auf. Aussagekräftige Titel wie „Allegro“ oder „Menuett“ sind auch nur begrenzt hilfreich.

All diese gesammelten Elemente kann ich dann einmal aufkochen und in die Kochkiste packen. Da kann es ungestört vor sich hin garen, bis es gebraucht wird.