In den letzten zwei Wochen war ich bei drei Lesungen, inklusive meiner eigenen, die hier ja schon erwähnt wurde.

Lesung Nr. 1

Die erste fand am 27. Mai in Lindenfels im ökumenischen Gemeindesaal statt, organisiert von der Ideenwerkstatt der evangelischen Kirchengemeinde. Gelesen haben Stefanie Bender aus Rückkehr des Wächters und Die Hexe von Crumbach sowie Cat Lewis aus Schatten über Havensbury.

Drei Lesungen, Nr. 1

Beute aus Lindenfels

Rückkehr des Wächters ist Engelsfantasy für fortgeschrittene Fans dieses Untergenres. Die Hexe von Crumbach ist ein Sammelband mit den historischen Mystery-Geschichten „Das Todesmal‟ und der Fortsetzung »Der Todesritus«, die im 16. Jahrhundert im Odenwald spielen (Mümling-Grumbach übrigens, um Verwechslungen zu vermeiden). Es wird finster und blutig …

Schatten über Havensbury spielt, wie sich anhand des Titels vermuten lässt, in England, auch wenn die Autorin aus Brandenburg stammt. Es handelt sich um einen Familiengeheimnis-Roman, der in die 1950er und 60er Jahre zurückführt. Das Ambiente ist eher heimelig, und natürlich gibt es mindestens eine große Liebe.

Der Saal war gut besetzt, im Anschluss wurde gefragt und geredet, und es gab Pizzaschnecken. Also eine gelungene Veranstaltung, die vielleicht den Auftakt für mehr und Ähnliches darstellt.

Lesung Nr. 2
Drei Lesungen, Nr. 2

Vorlesestunde

Die zweite Lesung war meine eigene. Aus diesem Anlass gibt es jetzt auch wieder eine Printversion meines Erstlings Der Jahrmarkt zu Jakobi, zu bestellen in der Buchhandlung des Vertrauens. Auch hier haben sich viele Zuhörerinnen eingefunden – mehr als Musiker, wie erhofft. Die Band hat die Gelegenheit genutzt und nach den vier mehr oder weniger mittelalterlichen Stücken zur Lesung noch etwas Tanzmusik gespielt, offenbar zur Freude des Publikums.

Hier kamen die Gespräche eher unter den Zuhörenden in Gang, die klassischen Lesungsfragen blieben aus, es wollte auch niemand wissen, was denn die Drehleier für ein Instrument wäre. Die Verpflegung kam in diesem Fall von der hauseigenen Küche. Sowohl die Band als auch die Autorin stehen dem Vernehmen nach für weitere Aktionen dieser Art zur Verfügung.

Lesung Nr. 3

Lesung Nr. 3 fand in einem eher ungewöhnlichen Rahmen statt, im Vogelpark Viernheim, zwischen dem geschlossenen Restaurant, der Wellensittich-Voliere und dem Kranichgehege. Ein Besuch dort lohnt sich auch, wenn gerade nicht gelesen wird. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Autorengruppe Vernes Federn. Es lasen Katja Rocker aus ihrer Kurzgeschichte „Paradise Lost‟ in der Anthologie Generationen aus den letzten paar Jahrgängen der Story-Olympiade, Bettina Ickelsheimer-Förster, Verlegerin des Shadodex Verlags aus Das Pegasosgen von Eve Grass, Odine Raven aus ihrem Roman Das Geheimnis des Monsieur Arnaud und Christian Metzger aus seiner Kurzgeschichte „Wer den Rebstock nicht ehrt, ist die Trauben nicht wert‟ in der Anthologie Fantastische Elemente: Erde, die hoffentlich bald bei der Geschichtenzisterne erhältlich sein wird. Es ging also von Science Fiction mit der Besiedlung fremder Planeten über Mystery und Urban Fantasy zum High-Fantasy-Krimi mit hohem Weinanteil.

Drei Lesungen, Nr. 3

Zuhörer

Die ständigen Bewohner des Parks hatten ihr Wörtchen mitzureden, insbesondere ein Pfau und ein Trompeterhornvogel; letzterer weint allerdings eher, als dass er trompetet. Auch hier bog die Band – Bockstein mit Odine Raven als Sängerin – im Anschluss an die Lesungen in ein kurzes Konzert ab. Die Verpflegung musste kurzfristig umgekrempelt werden, da der prinzipiell empfehlenswerte Kiosk des Vogelparks krankheitsbedingt geschlossen blieb. Trotzdem gab es Kaffee und Kuchen sowie die nötigen Kaltgetränke.

Ich habe bei dieser Gelegenheit unter anderem Selbst Feen können sterben von Christian Metzger gekauft, ebenfalls ein High-Fantasy-Krimi, den ich dann in einem Rutsch durchlesen musste. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.