Ich schreibe zur Zeit an einer Katzengeschichte für den Machandel-Verlag, oder genauer: ich überarbeite. Dabei habe ich das Gefühl, nicht voranzukommen. Ständig fällt mir etwas auf, das ich noch einbauen muss, das ich schon eingebaut habe und weiter ausführen muss, das so einfach nicht funktionieren kann … Überall Baustellen und keine Lösung in Sicht. Aber ich habe schon Romane abgabereif zu Ende geschrieben, jawoll. Es ist nur schon eine Weile her, deshalb bin ich aus der Übung. Mit Geduld und Spucke werde ich auch diese Geschichte zu einem hübschen Abschluss bringen, und zwar noch in diesem Halbjahr.

Die zweitwichtigste Rolle in der Geschichte spielen Pinguine. Darum habe ich mich auf die Suche nach Recherchematerial gemacht und bin auf das Buch Pinguin von Stephen Martin gestoßen (Gerstenberg, 2011; Ü: Ursula Held). Darin geht es weniger um die Biologie der antarktischen Fauna als um die Kulturgeschichte zwischen Pinguin und Mensch, vor allem allerdings zwischen Pinguin und Europäer. Die besteht in der Tat über weite Strecken darin, dass die Pinguin-Kolonien der Südhalbkugel von den Seefahrern fern der Heimat als Frischfleisch- und Eier-Depot angesehen wurden. An Land hatten die Vögel schließlich kaum eine Chance zur Flucht. Von Felsenpinguinen wird allerdings berichtet, dass sie sich gegen menschliche Angreifer gewehrt hätten.

Das Fleisch kam relativ bald aus der Mode, weil der Geschmack wohl weniger erfreulich war. Allerdings konnte man die fetthaltigen Körper immer noch verbrennen oder zur Trangewinnung nutzen. Zu diesem Zweck entstand im 19. Jahrhundert eine regelrechte Industrie, bis die ersten Vogelschützer auf den Plan traten. Die wollten die Pinguine immerhin zum Besten der Wissenschaft erhalten.

Während es für die Seeleute im 16./17. Jahrhundert oft eine Frage des Überlebens war, wäre es heute in der Tat nur ein kulinarischer Tabubruch, Pinguin zu essen. Vermutlich nicht einmal einer, der sich mit feinem Geschmack oder besonderen gesundheitsfördernden Eigenschaften erklären ließe. Die Meldung, dass Kaz Yamamoto in einem Restaurant in Arizona Pinguin serviert hätte, stellte sich denn auch bald als Hoax heraus.

In meinem Abenteuer werden keine Pinguine gegessen, aber das eine oder andere Element aus diesem Buch werde ich bestimmt einbauen. Einiges passt sehr schön zum geplanten politischen Hintergrund. Außerdem gab es noch Hinweise auf weitere Literatur und Filme … und Pinguin-Bilder kann man nie genug haben.