Geschichten und Musik

Schlagwort: Niederländisch

Buchmesse Saar 2021

Buchmesse Saar 2021

Morgen um 16.00 Uhr startet die Buchmesse Saar 2021 online, wo ich in einem der hübschen Autorenhäuschen einquartiert bin. Aus diesem Anlass wird der Pfingstchoral zur Seite geschoben und in den nächsten Tagen soll hier öfter etwas Neues erscheinen als in letzter Zeit üblich. In der Abteilung Geschriebenes tauchen dann Leseproben meiner veröffentlichten Geschichten auf (ein paar sind schon schon hier und hier zu finden). Eventuell gibt es auch noch den einen oder anderen Bonustext.

Ansonsten berichte ich aus der Übersetzungswerkstatt. Die ist am Stand etwas unterrepräsentiert, und außerdem hat sie gerade eher regen Betrieb.

Bereits im Mai ist der Artikel Der Ostseeraum – Spannungsfeld im Wandel der Zeiten von Nils Blomkvist erschienen. Ich freue mich, auf einer so vielsprachigen Website wie der Baltic Sea Library vertreten zu sein. Derzeit übersetze ich einen Ratgeber aus dem Niederländischen und einen historischen Liebesroman aus dem Englischen.

Letztere sind nicht wirklich mein Bier, egal, ob historisch oder nicht. Das vorliegende Exemplar macht allerdings so einiges richtig, das kann ich auch als Nicht-Kennerin des Genres feststellen. Ausführlicher sollte ich mich wohl erst darüber auslassen, wenn das Buch erschiehen ist. Es handelt sich zudem meine erste Kooperation mittels Reedsy. Bisher ist sie recht glatt verlaufen, ich hoffe, dass der Abschluss genauso unkompliziert vonstatten geht wie der Anfang.

Neben den Büchern waren diese Woche auch drei Gesellschaftsspiele zu Gast. Die zwei Brettspiele habe ich schon vor einiger Zeit übersetzt und es wurden Änderungen fällig. Das dritte war ein neues, ein Memory-ähnliches Kinderspiel.

Noch nicht ganz abgeschlossen sind die Künstlerbiografien für ein Festival in Belgien. Da fallen mir hoffentlich bis morgen noch ein paar fluffige Formulierungen ein. Bei der Hitze heute zerfließen mir die Sätze einfach.

NaNoWriMo – Schnipsel 1

Wie versprochen kommt heute noch der NaNoWriMo-Schnipsel Nr. 1: der erste Auftritt meiner Heldin Lea, mit der ich die nächsten vier Wochen und 50.000 Wörter verbringen will.

Außerdem ein Hinweis auf zwei Ausschreibungen, die allerdings erst nächstes Jahr fällig werden: Littera Magia geht unter dem Titel Versunken unter Wasser (so wie hier, hier und hier), die Geschichtenzisterne widmet sich dagegen dem Feuer und seinen Wesen.

Für Kurzentschlossene, die keinen NaNo, aber dafür auf Niederländisch schreiben, hat bei Hebban die Möglichkeit, Aussichten auf bessere Zeiten zu entwickeln.

Aber jetzt weiter zur Geschichte: Die Kartenreisende

Im Laden war Ruhe. So gehörte sich das. Lea setzte sich mit einer großen Tasse Tee an den Computer und schaute die Bestellungen im Online-Shop durch. Auch die waren überschaubar. Seit sie die Konten selbst verwaltete, fiel es ihr immer schwerer, die Frage auszublenden, wie Onkel Carl sein Antiquariat am Laufen hielt. Und wovon er seine Reisen finanzierte.

Jetzt schlug doch die Klingel über der Tür an. Lea stand auf und machte sich auf den Weg in den Salon. Dort standen nicht ganz so viele Regale wie in den anderen Räumen unterwegs, denn es war Platz für eine Sofagarnitur und einen altertümlichen Schrank, in dem eine ziemlich neumodische Teeküche untergebracht war.

Ist niemand da?“, fragte die Kundin gleich, als sie Lea erblickte.

Wie Sie sehen …“

Der Chef, meine ich.“

Nein, Herr Mayer ist nicht im Hause. Was kann ich für Sie tun?“

Ich hatte da ein Buch bestellt. Ist das immer noch nicht da?“

Wie war denn Ihr Name?“

Die Frau schien ganz entsetzt, dass Lea sie nicht auf den ersten Blick erkannte. „Friedrich. Fernanda Friedrich.“

Lea griff ins Abholfach und zog Kalifornien, das Land der Weite heraus. Der Aufmachung nach ein Reiseführer für Möchtegern-Hippies, knapp fünfzig Jahre alt. „Bitte sehr.“

Oh. Das sieht aber zerfleddert aus. Haben Sie das nicht eingeschweißt?“

Das war damals noch nicht so üblich.“ Lea nannte den ziemlich niedrigen Preis, Frau Friedrich zahlte, immer noch leise meckernd.

Also, wenn Herr Mayer wieder da ist, muss ich mich mal mit ihm unterhalten. Da kann man doch bestimmt was machen.“ Sie schaute Lea fragend an, als ob sie mit einmal Abstauben die gebrauchten Bücher in den Regalen in druckfrische Exemplare verwandeln könnte.

Ich sage ihm Bescheid, dass Sie hier waren.“ Lea tat, als notierte sie sich etwas.

Haben Sie dazu auch eine Landkarte?“, fragte Frau Friedrich.

Von Kalifornien? Weiß ich nicht, da müsste ich nachschauen.“ Lea hatte keine große Lust, die Zimmer mit den Landkarten zu betreten. Es war ihr schon immer unheimlich erschienen.

Dann tun Sie das bitte.“ Die Kundin wurde ungeduldig.

Na schön. Eigentlich war es ja auch ihr Job, wenn Onkel Carl sich wieder in der Gegend herumtrieb. Normalerweise lautete seine Anweisung, dass sie Anfragende vertrösten sollte, bis er wieder zurückkam. So lang wie jetzt war er noch nie ausgeblieben.

Ich zeige Ihnen, was wir haben.“ Sie nahm den Schlüssel aus der Schublade und ging mit der Kundin in Richtung Amerika.

* * *

NaNoWriMo – Noch zwei Tage

Ich dachte, heute könnte ich schon über ein entspanntes neues Computerspiel berichten, das ich gerade übersetze, aber das hat noch Anlaufschwierigkeiten. Also vertröste ich mich auf Montag und hoffe, dass dann die ganzen schönen Projekte, die sich in dieser Woche angekündigt haben, tatsächlich an den Start gehen.

Ein Schreibprojekt hat sich leider zerschlagen. Es steht also keine intensivere Recherche nach Amsterdam im 17. Jahrhundert auf dem Plan. Dabei bin ich auf Twitter über zwei spannende Seiten zum Thema gestoßen: Stadholders’ wives und Mark Ponte. Ich lasse sie jetzt trotzdem einmal hier, denn dort sind sowieso interessante Dinge zu lesen. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich die Geschichte eines Tages doch schreibe und dann brauche ich die Links.

Weil das Abenteuer als seriöser historischer Roman nicht landen konnte, habe ich es nämlich als Aufhänger für eine phantastische Parallelwelt genommen. Und in dieser spielt mein anstehender November-Roman „Die Kartenreisende“ (nach einer Idee von Leann Porter). Davon sollte es morgen Abend einen Klappentext geben, und am Sonntag geht es los mit 1667 Wörtern pro Tag.

Ansonsten würde ich mich heute immer noch in Neckarzimmern herumtreiben, um diese Uhrzeit unter idealen Umständen tanzen, auf jeden Fall aber Cidre vernichten. Um die Lücke ein bisschen aufzufüllen, folgt noch etwas Tanzmusik.

An Dro

Fröhlicher Kreis

Schottisch, in memoriam Yves Leblanc

Slängpolska

Bourree

Mit Chili, ohne Carne

Ein Projekt, das diese Woche fertig wird, dreht sich um eine Party mit leckerem Essen. Also gibt es zum Vorfreuen und Tomaten verarbeiten ein Beispiel, was auf dem Fest-Büffet auftauchen könnte – mit Chili, ohne Carne.

Mit Chili, ohne CarneTomatensuppe mit Bohnen

  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1-2 mittelscharfe Chilis, Samen entfernt, fein gehackt
  • ½ TL Kreuzkümmel
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Passata
  • 400 g Tomaten, Samen entfernt, fein gehackt
  • 400 g Augenbohnen aus der Dose, abgetropft
  • Oregano
  • 1 Prise Zucker
  • Saft von 1 Limette
  • grüner Koriander
  • Salz und Pfeffer

 

Das Olivenöl bei mittlerer bis schwacher Hitze in einem Topf erhitzen. Die Zwiebeln darin anbraten, bis sie weich werden. Knoblauch, Chili und Kreuzkümmel einrühren.

Brühe und passierte Tomaten angießen, dann die frischen Tomaten, die Bohnen, den Zucker und den Oregano hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen, aufkochen und 10 Minuten leise köcheln.

Vom Herd nehmen, Limettensaft und Koriander einrühren.

Nach Wunsch mit saurer Sahne und eventuell noch mehr gehackten Kräutern servieren.

Bild: Marco Verch via Flickr, CC BY 2.0

Erdbeertörtchen

Bei den Nachrichten, die zur Zeit hereinkommen, hilft nur Süßkram, um diese Jahreszeit Erdbeertörtchen. Die Theorie, dass feines Mehl, Sahne und Zucker für die Kreativität und das allgemeine Wohlbefinden unverzichtbar sind, stammt übrigens von Renate Dorrestein.

Ich habe das Rezept vor etlichen Jahren zu einer Kurzgeschichte gepackt, in der die Törtchen verhext wurden. Das muss nicht sein, sie schmecken auch so. Ein anderes magisches Backrezept gibt es hier.

Erdbeertörtchen

Erdbeertörtchen

  • 250 g Erdbeeren + 12 für die Dekoration
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 150 g weiche Butter
  • 120 g Zucker
  • 1 Ei
  • 100 g Crème fraîche
  • 200 g Mehl
  • 50 g Haferflocken (Schmelzflocken)
  • ½ Päckchen Backpulver
  • Schlagsahne

* * *

Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Erdbeeren putzen und fein würfeln. Mit Vanillezucker bestreuen.

Die Butter mit Zucker, Ei und Crème fraîche verquirlen.

Mehl, Schmelzflocken und Backpulver mischen und unter die Eimasse rühren.

Die Erdbeeren unterheben.

Den Teig in einzelne Förmchen füllen und 30 Minuten backen.

Die fertigen Törtchen kurz in der Form abdampfen lassen, dann herausnehmen.

Mit einem Tuff Schlagsahne und einer Erdbeere garnieren.

* * *

Guten Appetit.

Demnächst geht es auch wieder mit einer optimistischen Geschichte (und Himbeersorbet) weiter.

Der Genter Altar

Der Genter AltarZur Zeit verpasse ich dauernd Dinge, die mich eigentlich interessiert hätten, nicht nur Einsendetermine bei Ausschreibungen, sondern auch die Sendung “Der Genter Altar“. Zum Glück gibt es dafür die Mediathek.

Die Musik dazu gibt es noch einmal extra hier (ein Agnus Dei von Guillaume Dufay), mehr in Sachen Portativ hier.

Und hier noch ein Detail, das bei der Restaurierung aufgetaucht ist.

 

 

 

 

 

Musik bei der Arbeit

Ich sitze gerade an einer Übersetzung aus dem Niederländischen. Weder kulinarisch noch musikalsich, sondern ein Organisationsratgeber. Immerhin empfiehlt der Autor, um Ablenkungen durch andere zu vermeiden, die Kopfhörer aufzusetzen und Musik laufen zu lassen.

In den Flow singen

Zumindest in diesem Punkt kann ich ihm absolut zustimmen. Instrumentalmusik ist natürlich bestens geeignet. Für mich funktioniert aber auch Gesang, wenn ich weiß, dass ich den Text nicht verstehen muss. Zum Beispiel Kalakan, die baskisch singen. Dazu kann ich mich prima in eine längere Übersetzung wie dieses Büchlein stürzen.

Da der Start in den NaNoWriMo nicht mehr weit ist, liegt der Gedanke nahe, diesen Tipp, um in den Flow zu kommen, auch für den Schreibmarathon zu verwenden. Etliche AutorInnen stellen sich passend zu ihrem Romanprojekt eine Playlist zusammen. Ich empfinde das als weniger hilfreich, abgesehen vom Schreiben in der Bahn. Da blendet die Musik allzu mitteilungsbedürftige Mitreisende recht gut aus.

Das MP-3-Orakel

Zu Hause dient mir die beachtliche Sammlung in meinem Player als MP3-Orakel. Diese großartige Erfindung von Sabrina Železný (soviel ich weiß) eignet sich hervorragend als Schubser von der Leitung, wenn ich an einer Stelle nicht weiterkomme. Ich formuliere das Problem und klicke vorwärts zum nächsten zufällig ausgewählten Titel.

So banale Fragen wie: „Ist diese Nebenfigur männlich oder weiblich?“, entscheide ich anhand dessen, wer als nächstes spielt. Bei dem beliebten Ergebnis „Unbekannt“ kann ich entweder weiterklicken oder mir etwas anderes einfallen lassen.

Abseits der Gleise

Bei Plotfragen im engeren Sinn hilft mir der Titel des nächsten Stücks weiter. Vorschläge wie The Naked Man in the Whirlpool oder A Short Prayer for the Bishop of Greenland führen schon ganz gut um das eine oder andere Plotloch herum. Bei generischen Titeln oder Satzbezeichnungen muss schon mal der Komponist oder seine Auftraggeberin herhalten. So habe ich zu Details der Nebenwelt in meinem fantastischen Kurzroman Silberschimmer gefunden.

Wenn mich der Zufallsgenerator zu Kalakan führt oder zu Enkhjargal Dandarvaanchig, liegt der Anstoß für die Inspiration nicht direkt auf der Hand. Dann gehe ich entweder auf die Suche nach einer Übersetzung – kann einige Zeit dauern, das ist im NaNo kontraproduktiv – oder ich lasse das Stück für sich klingen.

Konkrete Pläne

Geplant habe ich für diesen November wieder einmal zwei Schreibprojekte. Ich werde nicht für jedes 50.000 Wörter schreiben, will aber möglichst nahe herankommen.

Projekt Nr. 1 trägt den Arbeitstitel „Die Alten Riesen“, Portalfantasy mit Lehrerin im Ruhestand, schwertschwingendem Geist und erfolglosem Comiczeichner. Die Vorbereitungen sind schon recht weit gediehen, bis zum 31. Oktober muss ich vor allem noch entscheiden, in welche Nebenwelt das Portal führen soll.

Projekt Nr. 2 heißt vorerst „Buntspecht und Anton“. Es handelt sich um das noch zu schreibende Katzen-Abenteuer für den Machandel-Verlag.

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén