Es war eine spontane Idee, die diesjährige Maitour zur Keltenwelt am Glauberg zu machen. Das Wetter spielte mit, und sie erwies sich als ziemlich gut.
Ausstellung
Die Ausstellung und das Gelände waren gut besucht, aber noch nicht so, dass sich die Leute gegenseitig auf den Füßen standen. Es gab genügend Raum, die ausgestellten Objekte in Ruhe zu betrachten und die dazugehörigen Texte zu lesen.
Zu sehen sind die Originalfunde aus den Keltengräbern, oft nur mit Andeutungen, wie der Gegenstand vollständig ausgesehen haben könnte, als er noch in Betrieb war. Vergängliche Materialien werden in der Beschreibung erwähnt, den Rest darf mensch sich denken.
Besonders faszinierend fand ich die Met-Gefäße. Ich mag das Zeug nun mal. Mit den inzwischen vorhandenen Analysemethoden wurden die Pollenreste aus den Bronzekannen untersucht, und es stellte sich heraus, dass der Honig zur Met-Herstellung von verschiedenen Orten stammte – unter anderem aus dem Odenwald.
Schmuck aus Bernstein (Ostsee) und Korallen (Mittelmeer) zeigt ebenfalls, dass die Herrschaften schon recht weiträumig Handel trieben.
Außengelände
Zum Museum gehört ein Außengelände, das Plateau, auf dem sich erst die Keltensiedlung, später eine mittelalterliche Burg befanden. Die sichtbaren Reste sind eher spärlich. Dafür ist das Gelände optimal zum Spazierengehen, Picknicken, Abhängen am Tümpel geeignet. Am Feiertag bei schönem Wetter wurde davon eifrig Gebrauch gemacht. Allerdings muss mensch einigermaßen gut zu Fuß sein, um hinaufzukommen.
Auf der anderen Seite des Museums liegt der rekonstruierte Grabhügel mit einer Grabenanlage, teils rundum, teils vom Hügel weg führend – bis zum nächsten Rapsfeld. Laut Plan wäre an der Stelle eine „Prozessionsstraße“ weitergegangen. In der Nähe des Hügels ist eine Anordnung von hohen Holzpfählen zu sehen, entsprechend den im Boden gefundenen Spuren. Die Wissenschaft ist sich noch nicht recht einig, wozu diese gedient haben könnten.
Eine ähnliche Frage stellt sich mit Bezug auf die schwarzen Kunststoffskulpturen des Keltenfürsten, die in kleineren oder größeren Gruppen herumstehen. Die Sandstein-Variante drinnen in der Ausstellung finde ich jedenfalls eher beeindruckend, erst recht im Zusammenhang mit den Grabungsfunden, die gleich daneben ausgestellt sind.
Verpflegung und Anreise
Im Bistro sammelten sich das Publikum, da entstand vorübergehend auch mal eine kleine Schlange an der Theke. Trotzdem fanden wohl die meisten, die wollten, einen Platz auf der Terrasse. Wer mag, kann eine vegane Flammkuchen-Variante haben, und regionale Apfelschorle.
Am Parkplatz kann Strom getankt werden. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich schwieriger, da der Bahnhof etwa anderthalb Kilometer entfernt im Tal liegt. Damit eignet sich der Plan eher für Leute, die gut zu Fuß sind.
Ausführliche Infos hat der Ausstellungsband Das Rätsel der Kelten vom Glauberg, erschienen 2002 bei Theiss
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