Geschichten und Musik

Schlagwort: Kochen

Mit Chili, ohne Carne

Ein Projekt, das diese Woche fertig wird, dreht sich um eine Party mit leckerem Essen. Also gibt es zum Vorfreuen und Tomaten verarbeiten ein Beispiel, was auf dem Fest-Büffet auftauchen könnte – mit Chili, ohne Carne.

Mit Chili, ohne CarneTomatensuppe mit Bohnen

  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1-2 mittelscharfe Chilis, Samen entfernt, fein gehackt
  • ½ TL Kreuzkümmel
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Passata
  • 400 g Tomaten, Samen entfernt, fein gehackt
  • 400 g Augenbohnen aus der Dose, abgetropft
  • Oregano
  • 1 Prise Zucker
  • Saft von 1 Limette
  • grüner Koriander
  • Salz und Pfeffer

 

Das Olivenöl bei mittlerer bis schwacher Hitze in einem Topf erhitzen. Die Zwiebeln darin anbraten, bis sie weich werden. Knoblauch, Chili und Kreuzkümmel einrühren.

Brühe und passierte Tomaten angießen, dann die frischen Tomaten, die Bohnen, den Zucker und den Oregano hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen, aufkochen und 10 Minuten leise köcheln.

Vom Herd nehmen, Limettensaft und Koriander einrühren.

Nach Wunsch mit saurer Sahne und eventuell noch mehr gehackten Kräutern servieren.

Bild: Marco Verch via Flickr, CC BY 2.0

Ein etwas anderer Pilz

Ein etwas anderer PilzBeim heutigen Waldspaziergang ist mir ein etwas anderer Pilz begegnet – noch dazu der Pilz des Jahres 2020.

Auf dem Bild fällt er vielleicht nicht so richtig ins Auge, dafür sticht er draußen im Gelände umso deutlicher in die Nase. Außer dem Namensbestandteil hat die Stinkmorchel allerdings nichts mit den Speisemorcheln gemein. Wer das folgende Rezept ausprobieren möchte, sollte sich nicht unbedingt am Geruch im Wald oder Park orientieren.

Die richtige Sorte gibt es auch im Laden, ganz ohne Bestimmungs-App oder gewagte Ratespiele.

Ein weiteres Pilzrezept (plus zwei Kurzgeschichten) finden sich in meinem E-Book Liriel die Weiße.

Dinkel-Risotto mit Morcheln

  • 10 g getrocknete Spitzmorcheln
  • 1/2 l Wasser
  • 200 g Dinkel
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Öl
  • 100 g Crème fraîche
  • 2 EL Sahne
  • 2 EL Petersilie
  • 2 EL Zitronensaft
  • Salz
  • Pfeffer
  • gemahlener Koriander

Die Morcheln in ca. 150 ml Wasser für 4 Stunden einweichen.

Nach 2 Stunden den Dinkel mit dem restlichen Wasser aufkochen. 1 Stunde köcheln, 1 Stunde gar ziehen lassen.

Die Morcheln abgießen, das Einweichwasser filtern.

Zwiebel und Knoblauch hacken.

Das Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Pilze bei schwacher Hitze anbraten. Den Dinkel dazugeben und mitbraten. Im Lauf der nächsten 10 bis 15 Minuten nach und nach das gefilterte Einweichwasser der Morcheln und die Crème fraîche angießen und immer wieder einkochen lassen.

Zum Schluss die Sahne, die Petersilie und den Zitronensaft untermischen und mit Salz, Pfeffer und Koriander abschmecken.

Guten Appetit.
Beim heutigen Waldspaziergang ist mir ein etwas anderer Pilz begegnet – noch dazu der Pilz des Jahres 2020.

Auf dem Bild fällt er vielleicht nicht so richtig ins Auge, dafür sticht er draußen im Gelände umso deutlicher in die Nase. Außer dem Namensbestandteil hat die Stinkmorchel allerdings nichts mit den Speisemorcheln gemein. Wer das folgende Rezept ausprobieren möchte, sollte sich nicht unbedingt am Geruch im Wald oder Park orientieren.

Die richtige Sorte gibt es auch im Laden, ganz ohne Bestimmungs-App oder gewagte Ratespiele.

Ein weiteres Pilzrezept (plus zwei Kurzgeschichten) finden sich in meinem E-Book Liriel die Weiße.

Dinkel-Risotto mit Morcheln
10 g getrocknete Spitzmorcheln
1/2 l Wasser
200 g Dinkel
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Öl
100 g Crème fraîche
2 EL Sahne
2 EL Petersilie
2 EL Zitronensaft
Salz
Pfeffer
gemahlener Koriander

Die Morcheln in ca. 150 ml Wasser für 4 Stunden einweichen.

Nach 2 Stunden den Dinkel mit dem restlichen Wasser aufkochen. 1 Stunde köcheln, 1 Stunde gar ziehen lassen.

Die Morcheln abgießen, das Einweichwasser filtern.

Zwiebel und Knoblauch hacken.

Das Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Pilze bei schwacher Hitze anbraten. Den Dinkel dazugeben und mitbraten. Im Lauf der nächsten 10 bis 15 Minuten nach und nach das gefilterte Einweichwasser der Morcheln und die Crème fraîche angießen und immer wieder einkochen lassen.

Zum Schluss die Sahne, die Petersilie und den Zitronensaft untermischen und mit Salz, Pfeffer und Koriander abschmecken.

Guten Appetit.

Historische Leckereien

Wie angekündigt, kommt heute ein kleiner Beitrag zum virtuellen Lagerleben mit dem Drachenvolk und Kumpanei NICHT auf Burg Lindenfels, in Form von ein paar historischen Leckereien. Die Rezepte stammen aus Sammlungen des 13. bis 16. Jahrhunderts – mit einer Ausnahme. Ich glaube, sie ist gut zu erkennen.

Als Vorspeise gibt es eine Möhrensuppe mit Weißwein und Vanille:

Möhrensuppe

Historische Leckereien

Dann folgt ein Huhn mit Datteln:

Spanischer Hühnertopf

Historische Leckereien

… oder ein fleischfreies Gericht:

Gemüsetopf

Historische Leckereien

Zum Abschluss kommt noch etwas Süßes:

Kaiserliche Süßspeise

Historische Leckereien

Passende Rezepte für historische Leckereien der trinkbaren Art gab es hier vor ein paar Tagen, und Met geht sowieso immer.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und anschließend guten Appetit.

Da-haben-wir-den-Salat

Gerade habe ich überlegt, dass es hier unbedingt mal wieder was zu Essen geben sollte, da haben wir den Salat auch schon: Ich wurde darum gebeten, ein Rezept weiter zu verbreiten. Um das regelkonform zu tun, habe ich nicht genug WhatsApp-Kontakte, also tue ich es auf diesem Weg.

Das Rezept ist ein historisches Fundstück. Wenn ich mich richtig erinnere, war es das erste in meiner Sammlung, die ich vor über dreißig Jahren angefangen habe. Handschriftlich, denn der Computer für zu Hause ist erst später bei mir eingezogen. In dem entsprechenden Ordner hängen aber auch ein paar Produkte von Word 5.0 mit Nadeldrucker …

Da-haben-wir-den-Salat

Da-haben-wir-den-Salat
  • 1/2 Kopf Salat
  • 1/2 Gurke
  • 2 Stangen Sellerie
  • 1 EL Pinienkerne
  • 1 EL Maiskörner
  • 2 EL Joghurt
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer

Das Gemüse wie gewünscht klein schneiden. Mit dem Mais und den Pinienkernen mischen.

Joghurt und Zitronensaft in ein Schraubglas geben. Den Knoblauch dazu pressen. Mit Salz und Pfeffer bestreuen. Das Glas zuschrauben und kräftig schütteln.

Das Joghurtdressing über den Salat gießen.

Das war’s. Guten Appetit.

Die Verarbeitung der Odenwälder Kiwi-Ernte

Meine traditionelle weihnachtliche Kochaktion fand diesmal auf allgemeinen Wunsch eines einzelnen Herrn an Silvester statt. Es gab Pilzcremesuppe, hausgemachte Hamburger und zum Nachtisch Kiwi-Eis.

Die Odenwälder Kiwi-Ernte

Diese pelzigen Bällchen sind nicht etwa einmal um die Welt gereist, nicht mal über die Alpen, sondern hinter der nächsten Straßenecke gediehen.

Man nehme:

  • 200 g Kiwis, geschält und kleingeschnitten
  • Saft von 1 Zitrone
  • 100 g Demerara-Zucker
  • 2 EL Odenwälder Beerenbrand

Das alles wird püriert. Der Beerenbrand kommt ganz am Schluss dazu, direkt bevor das Ganze ins Gefrierfach kommt. Dort darf es in gut 4 Stunden fest werden. Dabei etwa alle halbe Stunde umrühren.

Weltenbau – Über Essen

Standesgemäß ist in der Reihe Weltenbau jetzt mein nächstes großes Thema dran, echtes Essen. Ähnlich wie bei den Musikinstrumenten besteht auch hier wieder die Neigung zu Shmeerps. Dazu kommt allerdings eine naturwissenschaftliche Komplikation: Kann ich etwas, das nicht biologisch-genetisch als Solanum tuberosum zu identifizieren ist, Kartoffel nennen? Möglicherweise ist das für Hard-SF-Schreiber*innen ein größeres Problem als in der Fantasy. Dort schnappt eher die aus dem historischen Regal bekannte „Ritterkartoffel“-Falle zu. „Damals“ gab es in Mitteleuropa noch keine Kartoffeln, und das ist bekanntlich das Maß aller Dinge, auch für Fantasy-Welten.

Weltenbau Essen

Spezialität aus einer anderen Welt

Ohne Essen geht es nicht

Ist Essen denn überhaupt so spannend, dass sich solche Überlegungen lohnen? Muss in einem Fantasy-Abenteuer wirklich detailliert aufgeführt werden, was es bei Heldens zum Frühstück gibt? Ausgefeilte Kochrezepte, die sich mit dem Angebot eines hiesigen Supermarkts und der üblichen Kücheneinrichtung ohnehin schwer nachkochen lassen, sind vielleicht wirklich nicht dringend nötig. Es gibt allerdings auch praxistaugliche Fantasy-Kochbücher, Nanny Ogg’s Cookbook oder einiges aus dem Zauberfeder-Verlag.

Aber das ist schon der nächste Schritt. Hier soll es erst einmal um die Geschichte gehen. Und ja, Essen kann spannend sein und direkte Auswirkungen im Abenteuer haben – von der Held*innengruppe, die sich unterwegs verpflegen muss, bis zur kräftigen Sauce, die den Geschmack eines Giftes verdecken soll. Ob am Ende wirklich alles in Butter ist, wenn beim traditionellen Festmahl unter der Eiche eine gewisse Person nicht mitfeiert?

Entspannt genießen

Andererseits braucht eine gute Geschichte auch mal Entspannung. Die Held*innen haben ein Zwischenziel erreicht, sind – wahrscheinlich – in Sicherheit und können sich – vorübergehend – wohlfühlen. Dazu gehört eine entsprechende Mahlzeit. Und während man die regionalen Spezialitäten genießt, kann man sich wunderbar unterhalten, Informationen einholen, Gerüchte ausstreuen, Leute kennenlernen, etc.

Hier kommt ein weiterer Punkt ins Spiel, wenn die Welt aus mehr als Kulissen besteht. Warum ist genau dieses Gericht die regionale Spezialität? Wie würde die Palastküche diese blassgelbe Knolle zubereiten? Wissen die Held*innen überhaupt, was sie da essen, und wie reagieren sie darauf?

Am Essen hängt eine Menge kultureller Hintergrund. Es kann nicht nur den gesellschaftlichen Status in einer übersichtlichen Gemeinschaft widerspiegeln, sondern auch weiträumige wirtschaftliche und politische Beziehungen. Wer baut wo die erwähnten Knollen an und wer kontrolliert den Handel damit? In der Welt der Regenbogengötter könnte die Knolle wegen ihrer schönen gelben Farbe dem Herrn des Streites heilig und umgekehrt bei den Anhängern des blauen Hauses verpönt sein. Die züchten dann eben ihre eigene Sorte …

Weltenbau Essen 2

Die heilige Knolle des blauen Hauses

Weltenreise mit Eintopf

Das Problem ist, solche Informationen einigermaßen kurz und schmerzlos einzuarbeiten. Spielt das Abenteuer im Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts, machen Schlagwörter wie „vegan“ oder „halal“ ziemlich viel klar – wenn auch bei unterschiedlichen Leser*innen ziemlich Unterschiedliches. Mir ist bisher noch kein kulinarisch-fantastisches Äquivalent begegnet, das in drei, vier Buchstaben die richtige kulturelle Ladung von einer Welt in die andere transportiert. Das einzige Gericht, das offenbar in allen denkbaren Romanwelten serviert wird, ist „undefinierbarer Eintopf“. Die Aufgabe besteht also darin, ihn zu definieren.

In Die Göttin der Helden habe ich mit Rineke eine wichtige Figur, die in einem Gasthaus aufgewachsen ist. Ihr werden die Eigentümlichkeiten der Küche(n) unterwegs gewiss auffallen, wenn sie ins große Abenteuer aufbricht, und sie wird beim Kommentieren kein Blatt vor den Mund nehmen. Jetzt muss ich nur noch etwas in der Speisekammer haben, was sie denn kommentieren und mit dem „guten, richtigen“ Essen zu Hause vergleichen kann. Dazu werde ich mich mal in die angegebene Literatur und meine Sammlung diverser Kochbücher mit Rezepten aus diversen Jahrhunderten und Gegenden vertiefen und probieren, was sich davon verwenden lässt.

Literatur:

  • Schubert, Ernst. Essen und Trinken im Mittelalter. wbg Philip von Zabern, 2016
  • Trenk, Marin. Döner Hawaii. Klett-Cotta, 2015

Fotos (beide CC BY-SA 3.0):

  • oben: Kartoffelsalat aus Pellkartoffeln, Heiner Otterstedt
  • unten: Blue Salad Potato, MarkusHagenlocher via Wikipedia

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