Gestern war ich unterwegs zum Käse hamstern durch den schönen Odenwald. Das war ursprünglich für den vergangenen Samstag geplant, in Verbindung mit der Fahrt zur Bandprobe in Rimbach. Die wurde bekanntlich abgesagt, ebenso wie alles andere, wo ich hinfahren wollte.

Auf Schusters Rappen

Wie komme ich jetzt nach Gumpen? Die Busverbindung ist unter normalen Umständen schon eher dürftig, und gerade wird auf den Ferienfahrplan umgestellt (was nur logisch ist, wenn die Schulen geschlossen sind).  Also habe ich beschlossen, dass das ja gar nicht so weit ist, und bin zu Fuß gegangen. Ich habe einen Blick auf einschlägige Routenplaner geworfen, die bewährten Alltagstreter angezogen und bin losmarschiert. Eine Stunde sollte es dauern, das hat auch recht genau gepasst.

Unterwegs habe ich festgestellt, dass es kürzer ginge, und dass der Routenplaner eine mögliche Abzweigung zu wenig verzeichnet hat. Das führte zu etwas Kraxelei durch den Wald, hin zu einem vermeintlichen Weg, der sich dann als Sumpf herausstellte. Ich bin zwar mit beiden Schuhen wieder herausgekommen, aber sie sahen hinterher doch etwas mitgenommen aus.

Von da an gab es einen echten Weg, und der Rest der Strecke war recht entspannt. Das Bächlein rauschte, die Vöglein zwitscherten … Es war nur klar, dass ich nicht denselben (Nicht-)Weg zurück nehmen konnte, weil es stark auf den Abend zuging. Der richtige, größtenteils asphaltierte bzw. geschotterte Heimweg zeigte sich aber bald und ließ sich dann auch brav finden, als es so weit war.

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Käse hamstern

Werbung, wie man sieht

Ziel der ganzen Aktion war der Hardthof in Gumpen. Dort gibt es schon seit Längerem eine Milchtankstelle, und nun wurde aus der hofeigenen Milch Weich- und Schnittkäse hergestellt, der auf der Messe Land und Genuss in Frankfurt präsentiert werden sollte … Noch Fragen?

Käse hebt sich nicht ganz so gut auf wie ein Buch und bringt Abwechslung in die Nudeln-mit-Klopapier-Diät. Daher ist Käse hamstern eine empfehlenswerte Aktion, überhaupt ein Besuch beim nächstgelegenen Direktvermarkter (oder auf dem Wochenmarkt; die sind noch nicht abgesagt). Es bringt jedenfalls mehr als der Nahkampf im Supermarkt bzw. der Frust angesichts leerer Regale.

Man muss dazu auch nicht unbedingt durch abgeholzte Borkenkäferweiden kraxeln oder durch Feuchtgebiete waten, es geht bestimmt komfortabler. Trotzdem kann ich das in jedem Fall denjenigen empfehlen, die Fantasy schreiben. Unsere Held*innen tun so was schließlich öfter.